Um Fleisch, Fisch oder Gemüse auf dem Holzkohle- oder Brikettgrill zuzubereiten, braucht es eine gleichmässige Glut. Im Handel gibt es verschiedene Anzündhilfen. Doch einige davon sind nicht ungefährlich. Haus & Garten zeigt auf den nächsten Seiten die wichtigsten Produkte mit ihren Vor- und Nachteilen. Allerdings: Wer ein wenig Aufwand nicht scheut, kann auf die meist recht teuren technischen und chemischen Anzündhilfen verzichten. Günstige und wirksame Alternativen sind Tannenzapfen, Eierkartons und feines Spaltholz.
Anzündflüssigkeit
Nicht empfehlenswert. Einer der Gründe: Kinder könnten die Anzündhilfe aus der Flasche trinken und sich dabei lebensgefährlich vergiften. Anzündflüssigkeit mit Kohlenwasserstoffen haben einen weiteren Nachteil: Das Landi-Produkt zum Beispiel enthält geruchloses Kerosin.
Holz-Wachs-Anzünder
Die gepressten Holz-Wachs-Anzündhilfen gibt es in Platten-, Scheiben- und «Bündeli»-Form. Die Handhabung ist denkbar einfach: Abbrechen, wie ein Zündholz durch Reiben über die Verpackung entzünden und unter die Kohle geben. Die günstigen Anzündhilfen verbrennen mit kleiner Flamme fast russ- und geruchsfrei und sorgen innert maximal 45 Minuten für eine gleichmässige Glut. Achtung: Die Zündwürfel müssen ganz abgebrannt sein, bevor man grilliert. Sonst könnten Fleisch und Gemüse den Geruch annehmen.
Paraffin-Anzündwürfel
Sie sind zwar fast unschlagbar günstig, einfach zu dosieren und leicht zu entzünden. Aber sie riechen penetrant nach Paraffin, was sich aufs Grillgut übertragen kann. Zudem: Kaum angezündet, entwickeln sich viel russiger Rauch und ein unangenehmer Geruch.
Anzündspray
Zuerst wird ein 20 cm langes Metallrohr auf eine Spraydose gesteckt. Auf Knopfdruck tritt ein Bioethanol-Sprühnebel aus, der mit einem Feuerzeug entzündet werden muss. Dann kann die Kohle gefahrlos in Brand gesetzt werden. Wenige Minuten mit dem Feuerspray reichen: Die Kohle brennt russfrei und geruchlos. Nach einer knappen halben Stunde ist die Glut grillbereit. Einziger Minuspunkt: relativ teuer.
Anzündkamine
Das Entzünden der Kohle erfolgt mit Hilfe von Zündwürfeln oder Papier, welche im Kaminrohr unter die Kohle gelegt werden. Durch den Luftzug fängt sie Feuer und beginnt rasch zu glühen. Grössere Kohlestücke sorgen für stärkeren Luftstrom. Das verkürzt die Zeit bis zur Glut. Dann schüttet man die Glut in den Grill. Nachteile: Durch den erzeugten Luftzug wird der Funkenflug begünstigt. Und die Kamingriffe können sehr heiss werden. Deshalb stets mit Handschuhen arbeiten.
Elektrische Grillanzünder
Das Prinzip solcher Produkte ist simpel: Ein Brennstab, der wie eine kleine Schaufel geformt ist, wird unter Strom zum Glühen gebracht und ins Kohlebett gelegt. Innert kurzer Zeit entflammt die Kohle – Russ und Geruch entstehen nicht. Gefährlich sind diese Grillanzünder vor allem nach dem Gebrauch, weil sie relativ langsam abkühlen. Denkt man nicht daran, kann man sich am Grillanzünder verbrennen.
Grillföhn
Mittels Heissluftföhn und seinem rund 600 Grad heissen Luftstrahl bringt man Kohle zum Glühen. Vorteil: Nach kurzer Zeit hat man eine Glut. Nachteil: Der Luftstrom lässt Funken und Asche fliegen.
Holzkohle oder Briketts?
- Holzkohle: Sie führt schneller zur Glut, glüht aber vergleichsweise kurz.
- Briketts: Sie benötigen mehr Zeit bis zur Glut, speichern dafür die Hitze.