Vor einer Flugreise am Bahnhof einzuchecken, ist praktisch. Kosten: 22 Franken pro Gepäckstück oder 12 Franken bei Reisen mit nur einem Stück Handgepäck.

Doch seit dem Fahrplanwechsel vom Dezember stehen in der Schweiz nur noch 35 Bahnhöfe fürs Check-in zur Verfügung. Vorher waren es 57. Weggefallen sind die Bahnhöfe Adelboden BE, Andermatt UR, Baden AG, Bellinzona TI, Buchs SG, Burgdorf BE, Fleurier NE, Frauenfeld TG, Genf, Grenchen Süd SO, Kreuzlingen TG, La Chaux-de-Fonds NE, Langenthal BE, Lugano TI, Montreux VD, Neuchâtel, Olten SO, Rapperswil SG, Saas-Fee VS, Schaffhausen, Sion VS und St. Margrethen SG.

Das gilt für Flüge ab ­Zürich. Wer ab Genf fliegt, kann an sieben weiteren Bahnhöfen nicht mehr einchecken. Und für Flüge ab Bern gibt es gar kein Bahnhofs-Check-in mehr.

Auch die Zahl der Fluggesellschaften, für die das Check-in möglich ist, schrumpft massiv. Früher ging das – wenn auch teils mit Einschränkungen – für 68 Airlines. Jetzt nur noch für Swiss und Edelweiss.

Laut SBB ist der Serviceabbau unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Airlines heute kein einheit­liches Check-in-­System mehr hätten. Sie würden eigene, auf sie zugeschnit­tene Systeme verwenden. Der Flughafen Zürich sowie die Abfertigungsfirmen Swiss­port und Dnata be­stätigen das. Die Beschränkung der Zahl der Bahnhöfe mit Check-in begründen die SBB mit rückläu­figer Nachfrage.

Neu bieten sie zusammen mit Swissport den Tür-zu-Tür-Service für Fluggepäck an. Kunden von Swiss und Edelweiss sowie von Airberlin, Belair und Niki könnten in der ganzen Schweiz (ausser an autofreien Orten) für Flüge ab Zürich und Genf ihr Gepäck zu Hause abholen lassen. Der Transporteur übergebe ihnen am Vorabend der Reise die Bordkarte und bringe das Gepäck an den Flughafen.

Der Haken liegt beim Preis: 22 Franken pro Gepäckstück plus 40 Franken Pauschale. Will man statt am Vorabend erst am Morgen des Abflugtages einchecken und das Gepäck abholen lassen, steigt die Pauschale auf 70 Franken.

«Die Preise für diese auf wenige Airlines zugeschnittene Dienstleistung sind zu hoch», sagt Kurt Schreiber von Bahn Schweiz, der Interessenvertretung der ÖV-Kunden. Er befürchtet, dass in Zukunft mehr ­Leute mit Koffern zum Flughafen fahren – «und die Züge noch mehr mit Gepäckstücken verstellt werden».