Seine Wohnung ist Matthijs’ Welt. Hier fühlt er sich geborgen. Alles, was von draussen kommt, ist aus seiner Sicht eine Bedrohung: ­Sozialarbeiterinnen, Richter und Polizisten hindern ihn daran, so zu leben, wie er will. Nur ein Mensch hat sein Vertrauen: der Filmer Marc Schmidt. Er konnte seinen Jugendfreund, den Autisten Matthijs van der Meer, so intim porträtieren, wie das nur wenigen Filmemachern gelingt.

«Ich habe eine enorme Behinderung und eine enorme Begabung», sagt Matthijs. «Und ich versuche, das eine mit dem anderen zu kompensieren.» Tage- und nächtelang sägt, bohrt und  schweisst Matthijs seine Wohnung nach seinem Geschmack zurecht. Er bricht Löcher in die Wände und verlegt neue Wasser- und Gas­leitungen, bis es dem Haus­besitzer zu bunt wird. Er wirft Matthijs hin­aus. Deshalb gerät Matthijs in eine tiefe Krise.

Einmal alarmiert Marc Schmidt vor laufender Kamera die Ambulanz, weil Matthijs sich das Leben nehmen will. Doch ein ­anderes Mal kann der Filme­macher das nicht verhindern. Mit seinem sehenswerten Streifen zeigt Schmidt eindrücklich, welche ­Mühen unsere Gesellschaft manchmal hat, mit Menschen umzugehen, die anders ticken. Bis zum Schluss bleibt er mit seiner Kamera unglaublich nahe an Matthijs.

sehr empfehlenswert


Vorführungen: 

5. Dezember (18.15 Uhr), 15. Dezember (12 Uhr), 20. Dezember (15 Uhr) im Filmpodium Zürich. 
10. Dezember (18.30 Uhr) im Kultkino Atelier, Basel

DVD, Fr. 28.–, erhältlich bei: Procap Schweiz, look&roll, Froburgstrasse 4, Postfach, 4601 Olten oder gerhard.protschka@procap.ch

Marc Schmidt: «De regels van ­Matthjis (Matthew’s Laws)»