Easy Gardening für Allergiker
Pollenallergiker müssen nicht auf den eigenen Garten verzichten. Einige Massnahmen helfen, das Problem zu entschärfen.
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Haus & Garten 1/2007
14.03.2007
STEFAN CHRISTEN
Jeden Frühling wieder das alte Lied: Der Wind trägt die Pollen von früh blühenden Bäumen und Sträuchern überall hin. Der milde Winter hat dazu geführt, dass die Pollensaison dieses Jahr noch früher begonnen hat als sonst.
Fast jede fünfte Person, schätzt das Schweizerische Zentrum für Allergie, Haut und Asthma (Aha), leidet an mehr oder weniger starken Symptomen der Pollenallergie: Das sind in erster Linie tränende Augen, heftiges Niesen, manchmal auch Asthmabeschwerd...
Jeden Frühling wieder das alte Lied: Der Wind trägt die Pollen von früh blühenden Bäumen und Sträuchern überall hin. Der milde Winter hat dazu geführt, dass die Pollensaison dieses Jahr noch früher begonnen hat als sonst.
Fast jede fünfte Person, schätzt das Schweizerische Zentrum für Allergie, Haut und Asthma (Aha), leidet an mehr oder weniger starken Symptomen der Pollenallergie: Das sind in erster Linie tränende Augen, heftiges Niesen, manchmal auch Asthmabeschwerden.
Für Pollenallergien sind windbestäubte Pflanzen verantwortlich, die natürlich auch im Privatgarten wachsen können. Trotzdem können sich Pollenallergiker als Hobby-Gärtner betätigen. Grundsätzlich gilt: Wer sich wappnet, leidet weniger.
«Betroffene müssen zunächst wissen, worauf sie allergisch reagieren», sagt Biologin Inge Forster vom Verband Schweizer Gärtnermeister. Eine Möglichkeit ist der Allergietest in einem Spital oder bei spezialisierten Hautärzten. Es geht aber auch ohne: Wer seine Symptome regelmässig mit den Angaben im regionalen Pollenbericht vergleicht, kann selber herausfinden, welche Pollen die Beschwerden auslösen.
«Am besten sucht man den Garten auf allergisch wirkende Pflanzen ab», rät Forster. Im Idealfall erkennt man alle Trägerpflanzen und kann sie entfernen. Soll der Garten mit neuen Gewächsen ergänzt oder umgestaltet werden, meide man die gängigsten Pollenträger wie Schwarzerle, Esche, Birke, Pappel, Buche, Edelkastanien, Sonnenblumen und Goldrute.
Pollen sammeln sich aber auch im Rasen. «Man sollte ihn möglichst kurz halten, damit sich keine Kräuterblüten entwickeln können», sagt Forster.
Schliesslich können gestalterische Eingriffe in den Garten helfen: Rasenflächen lassen sich durch Kies oder Steinplatten ersetzen. Holzzäune und Steinmauern kann man mit Steingartenpflanzen begrünen. Sie sind eine Alternative zu Naturhecken mit Sträuchern, die Pollen verbreiten. Als Heckenpflanze bietet sich etwa die Gewöhnliche Eibe an.
Heuschnupfen: Tipps für Haus & Garten
- Während der Pollenflugzeit die Wohnung nur kurz lüften, mit Vorteil während Regenphasen oder in den Morgenstunden.
- Pollenschutzgitter (erhältlich in Apotheken und im Haushaltsartikelhandel) am Fenster anbringen. Dann kann man problemlos lüften.
- Fenster vor allem nachts schliessen.
- Wäsche nicht im Freien trocknen.
- In Lüftungsanlagen einen Pollenfilter einsetzen.
- Hygienestaubsauger mit Filter verwenden.
- Rasen durch regelmässiges Mähen kurz halten. Allergiker sollten aber nicht selber mähen.
- Kompostkübel mit Deckel kaufen. Wenn möglich Kompost nicht auf dem Balkon lagern und möglichst weit vom Sitzplatz entfernt. Das Ausbringen der Komposterde ist nichts für Allergiker.
- Im Freien Sonnenbrille mit Seitenschutz tragen.
- Haare mit Kopfbedeckung schützen, abends waschen.
- Bei der Gartenarbeit keine Kleidungsstücke tragen, an denen die Pollen haften bleiben.
- Gartenarbeit möglichst auf frühe Morgenstunden beschränken: Dann ist die Pollenkonzentration viel tiefer. Den Schnitt von Bäumen, Hecken und Stauden sparen sich Allergiker für November und Dezember auf.
Diese Pollen lösen Allergien aus
Sechs Pollenarten sind in der Schweiz für die meisten Pollenallergien verantwortlich: Gräser-, Birken-, Eschen-, Hasel-, Erlen- und Beifusspollen.
Bei den Gräsern gibt es grosse Unterschiede. Etliche sind wenig allergen, etwa Schilf und verschiedene Hafergräser.
Für starke allergische Beschwerden sorgen hochwachsende Gräser der Futterwiesen, so das Wiesen-Lieschgras, das Gemeine Knäuelgras und der Glatthafer.
Auch verschiedene Getreidearten wie Mais und Roggen sind allergen. Neue Pflanzen können hinzukommen (zum Beispiel die Ambrosia).
Der Pollenflug und damit die Heuschnupfensymptome sind abhängig vom Wetter: Temperatur, Sonnenschein, Luftfeuchtigkeit und Wind spielen eine Rolle. Pflanzen geben ihre Pollen nur bei trockenem und relativ warmem Wetter ab.
Direkt nach einem Regenguss ist die Luft am wenigsten belastet. Aber: «Birkenpollen können eine Stunde später wieder in hoher Konzentration vorhanden sein. Dafür ist sie bei Gräserpollen an Regentagen gering», sagt Biologin Inge Forster.
Weitere Infos
- Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma (Aha):
www.ahaswiss.ch - Infoline 031 359 90 50 (Mo bis Fr 9-11 h)
- Blütezeiten der Bäume, Sträucher, Kräuter und Gräser: www.meteoschweiz.ch
Aktuelle Pollenprognose:
http://pollen.bulletin.ch
http://prognose.bulletin.ch
Pollenbericht: Tel. 0900 552 115 (Fr. 1.- pro Minute)