Einzelne Sequenzen erinnern mehr an einen futuristischen Thriller als an einen Dokumentarfilm: Im Geheimprojekt «Pangea» macht die Atomlobby mit Satelliten die flachsten Ebenen der Welt aus. Ingenieure aus Grossbritannien und der Schweiz planen, im australischen Busch den gesamten Atommüll der Welt zu vergraben. Bloss 20 Meter unter der Erde. 1999 fliegt das Vorhaben auf, die Öffentlichkeit protestiert, das AKW-freie Australien rückt wieder aus dem Fokus der Endlagersucher.
Mit solchen Erzählungen sowie ästhetischen Bildern schildert der Basler Filmemacher Edgar Hagen das weltweite Seilziehen um den radioaktiven Abfall, den niemand will. Unaufgeregt, sachlich, aber eindrücklich. Ob auf dem Aargauer Bözberg, in der Wüste Gobi Chinas oder auf dem Yucca Mountain in Nevada, USA: Immer treffen technikgläubige Behörden auf miss­trau­ische Bürger und ausgeklügelte Bohr- und Lagerpläne, auf geologische Probleme. 
Daneben blenden Einspieler zurück auf die naiv-sorglosen Anfangsjahre der Atomenergienutzung: Als England den Schweizer Atommüll bedenkenlos in Sellafield behielt. Oder als die Schweiz radioaktiven Abfall bedenkenlos in den Nordatlantik kippen liess – bis 1982. 
Was der Dokumentation fehlt, ist ein Besuch auf Olkiluoto. Der finnische Endlagerstandort ist der einzige, der bereits definitiv ist. Die Schweizer Atomlobby rühmt dieses Projekt als Vorbild. Wie dort Atommüll für 100 000 Jahre angeblich sicher vergraben werden soll, zeigt der beklemmende Dokumentarfilm «Into Eternity» (siehe saldo 13/11). 
«Die Reise zum sichersten Ort der Erde» läuft ab dem 31. Oktober in den Kinos.