Wer hat das noch nie erlebt: Man kommt erschöpft im Hotel an und möchte gerne duschen. Aber die Armatur in der Dusche ist so originell gebaut, dass erst nach längerem Ausprobieren klar wird, wie sich Wassermenge und -temperatur regulieren lassen.
Deshalb der erste Tipp: Wer neue Armaturen kaufen will, sollte sich für Produkte entscheiden, die ohne Überlegen bedient werden können. Das Problem: In den Ausstellungen der Sanitär-Installateure fliesst in der Regel kein Wasser. Deshalb lassen sich die Armaturen oft nicht richtig ausprobieren.
Armaturen: Das sind die vier Typen
In der Küche gibt es vier Sorten von Armaturen:
Schwenkauslauf: Der Wasserhahn ist drehbar, meistens um 360 Grad.
Zugauslauf: Der vorderste Teil des Hahns lässt sich herausziehen. Denn er ist über einen Schlauch mit der Wasserleitung verbunden. Vorteil: Die Reichweite ist wesentlich grösser.
Auszugsbrause: Entspricht dem Zugauslauf. Zusätzlich lässt sich die Brause so einstellen, dass das Wasser wie in einer Dusche fliesst.
Federschlauch: Der Wasserhahn ist ein Schlauch. Das ist praktisch für alle, die mit grossen Pfannen hantieren. Ursprünglich gab es Federschläuche nur in Grossküchen.
Spezialfall: Ein Hahn, der sich kippen lässt
Und dann gibt es noch einen Spezialfall: Manche möchten den Spültrog unter einem Fenster montieren, damit sie dort gutes Licht haben. Doch der Wasserhahn ist im Weg, wenn das Fenster geöffnet wird. Inzwischen gibt es Wasserhahnen, die sich kippen oder sogar aus dem Granit bzw. dem Chromstahl herausziehen und ablegen lassen.
Die Hersteller verkaufen auch viele Spielereien: Wasserhahnen, die sich über eine Fernbedienung steuern lassen; Modelle, die kochend heisses Wasser liefern – oder solche mit Lichtstrahl, die den Wasserstrahl beleuchten (K-Tipp Wohnen 3/2017). Doch ein echter zusätzlicher Nutzen fehlt – zudem sind solche Modelle überteuert. Noch dazu brauchen sie Strom.
Auch bei Armaturen fürs Badezimmer bieten die Hersteller allerlei Blendwerk an. Axor beispielsweise führt Armaturen in Gold, Bronze oder schwarzem Chrom. Zudem hat die Firma den Stardesigner Philippe Starck engagiert. Diese Wasserhahnen sind zwar schön – aber erklärungsbedürftig.
Nützlich: Mischer mit Temperaturbremse
Bei einer wirklich sinnvollen Zusatzfunktion muss man dagegen nichts erklären: bei der Temperatur- und Mengenbremse. Viele Leute ziehen den Hebel des Einhebelmischers automatisch so weit nach oben und nach links wie möglich. Ergebnis: Es fliesst viel heisses Wasser, selbst wenn das nicht nötig wäre. Bei Mischern mit Mengenbremse hingegen lässt sich der Hebel das letzte Stück nach oben nur gegen einen grösseren Widerstand bewegen. Wer wirklich viel und heisses Wasser braucht, kann diesen Widerstand aber problemlos überwinden.
Tüchtig am Experimentieren sind die Hersteller bei Strahlarten für die Dusche. Hansgrohe unterscheidet 14 Strahlarten – mit wohlklingenden Namen wie «Soft rain», «Whirl» und «Caresse air».
Badewanne: Steuerung für 4200 Franken
Arwa hat neuerdings eine elektronische Steuerung für Wassermenge und -temperatur im Sortiment. Damit lassen sich sogar Füllmenge und Wassertemperatur in der Badewanne abspeichern. Doch die Spielerei hat ihren Preis: Die Steuerung kostet mehr als 4200 Franken.