Am Freitagabend gab Daniel Wülser am Bahnhof in Saas-Fee VS sechs Gepäckstücke auf. Am Sonntagmorgen hätten sie in Bülach ZH eintreffen sollen. Das wäre praktisch gewesen. Denn dann hätten Wülsers am Sonntag die Skisachen ­waschen können.

Sicherheitshalber rief Daniel Wülser am Sonntagmorgen im Bahnhof Bülach an, um zu fragen, ob das Gepäck schon da sei. Mehrmals. Doch niemand nahm ab. Deshalb fuhr er am Mittag zum Bahnhof. Vom Gepäck fehlte jede Spur. Und die Angestellte versuchte nicht einmal herauszufinden, wo es war. Am Abend das ­gleiche Spiel. Erst am Montagmorgen kam der erlösende Anruf: «Das ­Gepäck ist da.» Die Bahnfahrt von Saas-Fee nach Bülach dauert gerade mal dreieinhalb Stunden. Aber das Gepäck brauchte volle 63 Stunden.


Zwei Gutscheine für Gepäck-Transport

Was Daniel Wülser ärgert: «Früher konnte man das Gepäck am Samstag­morgen aufgeben und am Samstagabend abholen. Jetzt heisst es, man könne sein Gepäck am über­nächsten Tag abholen. Aber nicht einmal das klappt.»

Daniel Wülser beklagte sich beim SBB-Kundendienst. Halbherzig entschuldigten sich die SBB. Und sie legten dem Schreiben zwei Gutscheine für einen ­Gepäcktransport bei. Besonders grosszügig ist das nicht – immerhin kamen sechs Gepäckstücke verspätet in Bülach an, nicht nur zwei.

Der K-Tipp hätte gerne ein paar Auskünfte von den SBB gehabt. Unter ­anderem darüber, wo Gepäck mit dem Zug, wo per Lastwagen transportiert wird. Doch die SBB verweigerten jegliche Stellungnahme – aus Protest gegen die Service-public-Initiative des K-Tipp.