SBB bespitzeln Passagiere bald auf Schritt und Tritt»: Der K-Tipp-Bericht über die Pläne der Bahn, grössere Bahnhöfe mit neuen Kameras zur Gesichtserfassung auszurüsten, sorgte Mitte Februar für Empörung. Aus der Ausschreibung zu diesem Projekt wurde klar: Die SBB wollen das Kaufverhalten der Passagiere auswerten, um die Einnahmen der Bahnhofsläden zu steigern (K-Tipp 3/2023).

Die SBB behaupteten zunächst, mit dem neuen System seien «keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich». Und dies, obwohl sie von den Kamerabetreibern explizit eine «eindeutige Identifikation der Person» beim gesamten Aufenthalt im Bahnhof verlangten. Jetzt krebsen die SBB zurück: Sie verzichte «auf die Option, Kundensegmente nach Alter, Geschlecht oder Grösse zu erfassen», bestätigte die Bahn kurz vor Ostern. Ihre Ausschreibung haben die SBB «provisorisch» abgebrochen. Sie soll bis Sommer «angepasst» und «neu publiziert» werden.