So werfen Ihre Lampen das richtige Licht auf Sie
Hell und trotzdem gemütlich - so sollte das Licht zu Hause wirken. SPEZIAL «Haus & Garten» zeigt, wie man das macht.
Inhalt
Haus & Garten 1/2006
04.01.2006
Marco Diener
Nichts schlägt derart aufs Gemüt wie ein nebliger Wintertag mit seinem fahlen Licht. Erst wenn die Sonne durch die Nebeldecke dringt, hellt sich bei vielen Menschen die Stimmung auf.
Und genau so ist es auch im Innern der Wohnung: Gleichmässig ausgeleuchtete Räume wirken langweilig. Gemütlicher sind Räume, in denen sich Licht und Schatten abwechseln - wie in der Natur.
Grundsätzlich lässt sich unterscheiden zwischen Raumlicht, das im ganzen Raum eine Grundhe...
Nichts schlägt derart aufs Gemüt wie ein nebliger Wintertag mit seinem fahlen Licht. Erst wenn die Sonne durch die Nebeldecke dringt, hellt sich bei vielen Menschen die Stimmung auf.
Und genau so ist es auch im Innern der Wohnung: Gleichmässig ausgeleuchtete Räume wirken langweilig. Gemütlicher sind Räume, in denen sich Licht und Schatten abwechseln - wie in der Natur.
Grundsätzlich lässt sich unterscheiden zwischen Raumlicht, das im ganzen Raum eine Grundhelligkeit liefert, Zonenlicht, das bestimmte Zonen ins rechte Licht rückt, und Stimmungslicht, das für eine besondere Stimmung sorgt.
- Raumlicht: Es erleichtert die Orientierung. Es glättet grosse Helligkeitsunterschiede so, dass die Augen nicht zu sehr ermüden. Für Raumlicht eignen sich Lampen, die via Wand oder Decke indirektes Licht liefern, sowie Lampen, die das Licht nach allen Seiten gleichmässig abstrahlen.
- Zonenlicht: Es beleuchtet gezielt jene Bereiche, wo helles Licht benötigt wird - sei es zum Lesen oder zum Arbeiten. Geeignet sind flexible Lampen. So lässt sich das Licht genau dorthin lenken, wo man es braucht.
- Stimmungslicht: Es beleuchtet kaum, es leuchtet eher. Für eine angenehme Atmosphäre ist es wichtig. Das Stimmungslicht kann an einer Wand hängen, zum Beispiel über einem Bild; es kann aber auch auf einer Kommode stehen oder sogar auf dem Boden. Geeignet sind dimmbare Lampen und natürlich Kerzen.
Selbstverständlich sind die Anforderungen an die Beleuchtung in den verschiedenen Räumen einer Wohnung unterschiedlich:
FLUR
Wichtig ist im Flur vor allem das Raumlicht. Es soll so hell sein, dass ein freundlicher Empfang gewährleistet ist. Ein langer, schmaler Flur verlangt nach mehreren Lampen, damit er ausreichend ausgeleuchtet ist.
WOHNZIMMER
Hier ist es besonders schwierig, für gutes Licht zu sorgen. Denn das Wohnzimmer dient zum Lesen, zum Spielen, zum Ausruhen, zum Feiern, zum Fernsehen oder auch zum Essen - Tätigkeiten, die unterschiedliche Beleuchtungen erfordern.
Eine Lichtquelle alleine kann allenfalls für ein gutes Raumlicht sorgen, ausreichend ist sie aber nicht. Zum Lesen brauchts eine Leselampe. Praktisch sind Deckenfluter, die über einen flexiblen Arm samt Leselampe verfügen. Sie sorgt für gutes Licht beim Lesen oder bei Handarbeiten, während der Deckenfluter den ganzen Raum etwas erhellt.
Mit einer Lampe in der Nähe des Fernsehers lassen sich allzu grosse Helligkeitsunterschiede zwischen Bildschirm und Umgebung vermeiden. Das schont die Augen. Allerdings darf die Lampe weder blenden noch Reflexe auf dem Bildschirm verursachen.
Weil die Anforderungen an die Wohnzimmerbeleuchtung ständig ändern, empfehlen sich dimmbare Lampen. Fluoreszenzröhren und Sparlampen eignen sich übrigens durchaus fürs Wohnzimmer - aber nur, wenn sie warmes Licht spenden. Solche Lampen tragen Aufschriften wie «warmweiss» und «extra-warmweiss». Gängig sind auch Zahlencodes. Allerdings verwenden nicht alle Hersteller die gleichen Zahlen.
ESSZIMMER
Egal ob Esszimmer, Esstisch im Wohnzimmer oder in der Küche - die Anforderung ans Licht bleibt gleich: Auf dem Tisch soll es hell sein. Am einfachsten geht das mit einer Hängelampe. Oder, je nach Tischform, mit mehreren. Die Lampe sollte so montiert sein, dass die Unterkante etwa 60 Zentimeter über der Tischfläche ist. So ist sie knapp über Augenhöhe und hängt nicht so hoch, dass sie blendet, aber auch nicht so tief, dass sie das Gespräch mit dem Vis-à-vis behindert. Allenfalls sorgt eine weitere Lampe auf dem Fenstersims oder in einem Regal für Stimmung.
KÜCHE
Vor allem im Arbeitsbereich muss es hell sein. Deckenleuchten sollten deshalb so montiert sein, dass sie ihr Licht in steilem Winkel auf den Arbeitsbereich werfen. Sonst machen sich Koch oder Köchin selber Schatten.
Sehr gut eignen sich auch Lampen, die an der Unterseite der Oberschränke angebracht sind. Halogenlampen beleuchten nur punktuell, Fluoreszenzröhren gleichmässig. Zur Beleuchtung des Kochfelds reicht in der Regel die Lampe aus, die in den Dampfabzug integriert ist.
SCHLAFZIMMER
Wichtig sind hier drei Bereiche: das Bett, der Schrank und der ganze Raum. Der Raum kann mit einer Lampe an der Decke oder einem Deckenfluter genügend ausgeleuchtet werden.
Wer im Bett lesen möchte, braucht eine Leselampe. Bei Doppelbetten ist es wichtig, dass sich beide Lampen getrennt schalten lassen. So kann man auch spätabends noch lesen, ohne den Bettnachbarn zu stören.
Wenn das Raumlicht nicht sehr hell ist, liegen die Kleider im Schrank buchstäblich im Dunkeln. Viele Schrankhersteller bieten daher Lampen an, die sich auf der vorderen Schrank-Oberkante montieren lassen. Nachteil: Die Lampen leuchten die Tiefen der unteren Tablare nicht aus. Besser sind daher Deckenlampen, die einen halben bis einen Meter vor dem Schrank angebracht sind.
KINDERZIMMER
Neben der Raumbeleuchtung sind bei Kleinkindern je eine Lampe über dem Wickeltisch und über dem Bettchen zu empfehlen. Die Lampen sollten sich drehen lassen, denn Kleinkinder sind sehr lichtempfindlich.
Vorsicht mit Seil- oder Stangensystemen in Zimmern für grössere Kinder: Diese Systeme verleiten die Kinder dazu, mit Tüchern Zelte zu bauen. Dabei besteht Feuergefahr.
Ältere Kinder werden ihre Aufgaben am Schreibtisch machen wollen. Zu dessen Beleuchtung eignen sich Hänge- und Tischlampen gleichermassen (siehe auch Schreibtisch).
Gerade in Kinderzimmern sind Fluoreszenzröhren und Sparlampen eine gute Lösung. So wird nicht Strom verschwendet, wenn Kinder vergessen, das Licht zu löschen. Und vor allem können sich Kinder an diesen Leuchtmitteln nicht verbrennen.
SCHREIBTISCH
In den meisten Wohnungen steht irgendwo ein Schreibtisch - sei es in einem eigenen Raum, sei es im Schlaf- oder im Wohnzimmer. Für handschriftliche Arbeiten eignet sich eine flexible Tischlampe am besten. Sie wird links platziert, wenn ein Rechtshänder am Tisch sitzt, und umgekehrt. Wichtig ist, dass die Lampe den Tisch nicht in einem zu flachen Winkel beleuchtet. Sonst entstehen lange Schatten, zum Beispiel von den Händen.
Für die Arbeit am Computer ist ein allgemeines Raumlicht zwingend. Sonst ermüden die Augen wegen der Helligkeitsunterschiede rasch. Unbedingt zu vermeiden ist aber, dass sich das Raumlicht auf dem Bildschirm spiegelt. Auch blanke Tischflächen oder Glasabdeckungen über Fotos und Bildern dürfen das Licht nicht reflektieren.
BAD
Beleuchtung im Bad? Klingt banal, ist aber kompliziert. Jedenfalls reicht es nicht, eine Glühbirne an die Decke zu hängen, wenn man beim Rasieren oder beim Schminken das Ergebnis kontrollieren möchte.
Eine Lampe über dem Spiegelschrank leistet da schon wertvollere Dienste. Doch auch so liegt die Halspartie im Schatten. Und die Stoppeln bleiben unentdeckt.
Am besten sind daher zwei senkrecht angebrachte Fluoreszenzröhren - links und rechts vom Spiegel oder Spiegelschrank. Nur so sind der Spiegel und die Person, die davor steht, gut beleuchtet.
Die Energieetikette gibt Auskunft
Leuchtmittel müssen mit der so genannten Energieetikette versehen sein. Diese gibt mit Buchstaben von A bis G die Energieeffizienz an. A steht für niedrigen, G für hohen Stromverbrauch.
Die Hersteller müssen zudem Angaben über Leistungsaufnahme (in Watt) und Helligkeit (in Lumen) machen - auf der Energieetikette oder anderswo auf der Verpackung.
Leuchtdioden sind im kommen
Konventionelle Glühbirnen sind eigentlich eine Fehlkonstruktion. Denn vom Strom, den sie aufnehmen, wandeln sie mehr in Wärme um als in Licht. Zudem leuchten sie im Durchschnitt nur gerade 1000 Stunden.
Wenig effizient arbeiten auch Halogen- und Niedervolt-Halogenlampen. Gegenüber Glühbirnen haben sie allerdings den grossen Vorteil, dass sich ihr Licht ganz gezielt lenken lässt.
Fluoreszenzröhren - meist Neonröhren genannt - und Sparlampen verbrauchen bei gleicher Helligkeit rund 80 Prozent weniger Strom als Glühbirnen. Ihre Lebensdauer kann bis zu 15 000 Stunden erreichen. Sie kosten allerdings wesentlich mehr. Unter dem Strich sind aber Fluoreszenzröhren und Sparlampen die günstigeren Leuchtmittel.
Leuchtdioden werden heute vorwiegend für Lampen verwendet, die nur der Dekoration dienen. Allerdings sind Leselampen, die mit Leuchtdioden bestückt sind, im Kommen.