Schönheit ist vergänglich
Jeder Faserpelz besteht aus Polyester. Doch die Unterschiede bei Preis und Qualität sind frappant.
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saldo 1/2004
21.01.2004
Nicole Schönenberger
Ob Pullover oder Jacke, mit oder ohne Kapuze, dick oder dünn - wer einen Faserpelz kaufen will, hat die Qual der Wahl. Noch vor zehn Jahren haben vor allem Handwerker und Förster Fleece-Pullis getragen; inzwischen hat Faserpelz sich zum Modeartikel gemausert, unzählige Modelle sind erhältlich. Der Vorteil des Polyester-Fleece gegenüber einem Baumwoll- oder Wollpulli: Er behält die Wärme und gibt trotzdem Feuchtigkeit ab.
Kassensturz hat von der Eidgenössischen Materialprü...
Ob Pullover oder Jacke, mit oder ohne Kapuze, dick oder dünn - wer einen Faserpelz kaufen will, hat die Qual der Wahl. Noch vor zehn Jahren haben vor allem Handwerker und Förster Fleece-Pullis getragen; inzwischen hat Faserpelz sich zum Modeartikel gemausert, unzählige Modelle sind erhältlich. Der Vorteil des Polyester-Fleece gegenüber einem Baumwoll- oder Wollpulli: Er behält die Wärme und gibt trotzdem Feuchtigkeit ab.
Kassensturz hat von der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt in St. Gallen bei neun Faserpelzmodellen prüfen lassen, was sie nach zehnmal Waschen noch taugen. «Fast alle Modelle haben ihr Aussehen verändert: Sie haben Knöllchen gebildet», so Untersuchungsleiter René Rossi. Das Hauptaugenmerk galt jedoch der Wärmeisolation (siehe Tabelle). Dazu Rossi: «Einige haben nach dem Waschen 10 bis 15 Prozent der Wärmeisolation verloren.»
Testsieger ist das günstige Modell von Salewa (Fr. 60.-). Es gab nach dem Waschen noch gleich warm wie vorher und wies kaum Noppen auf. Alle anderen Modelle verloren entweder an Wärmeisolation, oder sie sahen nicht mehr gut aus. Der teure Faserpelz von Patagonia (Fr. 139.-) gab zwar noch gleich warm wie zuvor, hatte aber am meisten Noppen. Und das mit Fr. 169.90 teuerste Modell von Schöffel gewann den Schönheitswettbewerb, landete bei der Wärmeisolation jedoch auf dem letzten Platz.
Waschen: FleecePulli auf die Innenseite drehen
Martin Fischer, Geschäftsführer von Schöffel Schweiz, erklärt, beim Testmodell handle es sich um ein modisches Fleece für die Freizeit: «Die Isolation steht hier eher im Hintergrund, am wichtigsten sind Aussehen und Hochwertigkeit, damit der Faserpelz auch nach mehrmaligem Waschen noch toll aussieht.»
Wer einen Faserpelz braucht, sollte sich also beraten lassen, welches Modell seinen Ansprüchen am besten entspricht. Generell gilt die Binsenwahrheit, dass dicke Faserpelze wärmer geben als dünne. Wer einen Faserpelz besitzt, sollte ihn beim Waschen auf links drehen und Wollwaschmittel benutzen - jedoch keinen Weichspüler, sonst verliert der Fleece seine Atmungsaktivität.