Rote Köpfe schon vor dem Rennen

Den grossen Volksläufen in der Schweiz geht es gut. So gut, dass sie nicht kundenfreundlich sein müssen – im Gegensatz zu den kleinen.

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K-Tipp 09/2011

01.05.2011

Letzte Aktualisierung:
03.05.2011

Marco Diener

Für den Grand-Prix von Bern hatten sich letztes Jahr 25 521 Läuferinnen und Läufer angemeldet. 22 668 kamen ins Ziel. Trotzdem steigt der Unmut gegenüber den grossen Veranstaltungen – dies aus mehreren Gründen:

Hohe Startgelder: Der K-Tipp hat die Startgelder der fünf grössten Deutschschweizer Läufe mit total rund 75 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammengetragen. Für L&auml...

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Hohe Startgelder: Der K-Tipp hat die Startgelder der fünf grössten Deutschschweizer Läufe mit total rund 75 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammengetragen. Für Läufe zwischen 5,6 und 21,1 km reichen sie von Fr. 34.– (Luzerner Stadtlauf) bis Fr. 59.– (Schweizer Frauenlauf).

Der frühe Anmeldeschluss: Oft ist der Anmeldeschluss fast einen Monat vor dem Lauf. Da kann leicht noch eine Krankheit oder eine Verletzung dazwischenkommen. So gehen etwa beim Grand-Prix von Bern rund 10 Prozent der Angemeldeten gar nicht an den Start.
Teure Online-Anmeldung: Wer den Organisatoren Arbeit abnimmt, indem er sich per Internet anmeldet, wird bestraft. Mit gängigen Zahlungsmitteln kostet der Aufschlag zwischen Fr. 1.55 und Fr. 4.25, per Handy-Rechnung bis zu Fr. 20.10. Einziger Vorteil: die verlängerte Anmeldefrist.

Keine Rückerstattung: Selbst wer ein Arztzeugnis vorlegt, das belegt, dass ein Start nicht möglich ist, erhält sein Geld bei keinem der fünf grössten Deutschschweizer Läufe zurück.

Kaum Umbuchung: Ansätze zu kulantem Verhalten zeigen immerhin der Frauenlauf und der Greifenseelauf. Wenn ein Arztzeugnis vorliegt, buchen sie das Startgeld auf das Folgejahr um. Der Grand-Prix von Bern und der Luzerner Stadtlauf tun dies lediglich bis zum Anmeldeschluss. Nur wissen zu diesem Zeitpunkt die wenigsten, dass sie nicht werden starten können.

Alle Veranstalter begründen den Mehrpreis für Online-Anmeldungen damit, dass der Anbieter der Anmelde-Plattform ebenfalls mitverdienen wolle.

Und eine Rückerstattung sei nicht möglich, weil viele Ausgaben schon vor der Veranstaltung getätigt würden. Es geht auch anders: Das beweisen viele kleine und mittelgrosse Veranstaltungen.

Etwa der Winterthur-Marathon: Der Anmeldeschluss ist erst zehn Tage vor dem Lauf. Nachmeldungen sind gegen einen Aufpreis von Fr. 10.– bis eine Stunde vor dem Start möglich. Und wer mit einem Arztzeugnis belegt, dass er nicht starten kann, erhält das Startgeld zurück.

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