Zurzeit lässt die Post eine Umfrage durch­führen. Ein Meinungsforschungsinstitut hat dafür über 85 000 Fragebogen ­verschickt.


Über die Fragen habe ich mich gewundert:

  • Sie sind umständlich formuliert: «Denken Sie an die Preise/Konditionen und an die Leistungen der Post. Wie erfüllt die Post Ihre Erwartungen in Bezug auf ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis für Zahlungs­verkehr/Finanzprodukte?» Das liesse sich auch einfacher sagen.
  • Sie lassen sich kaum auswerten: «Wie zufrieden sind Sie mit Beratung und Verkauf von zusätzlichen Poststellenprodukten (z. B. Papeterie, Computer, Bücher)?»
    Wenn ich mich unzufrieden zeige – wie wird die Post es verstehen? Dass ich des ebenfalls angebotenen Schleckzeugs überdrüssig bin? Oder dass ich noch mehr davon möchte?
  • Sie betreffen Selbstverständliches: «Wie zufrieden sind Sie mit der Verfügbarkeit der Briefmarken?» Wäre ja noch schöner, wenn die A-Post-Briefmarken ausverkauft wären!
  • Sie sind unergiebig: «Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie auch noch in einem Jahr Kun­de dieser Poststelle sind?» Was bleibt mir übrig, wenns die einzige Post in der Nähe ist?
  • Sie sind seltsam: «Empfehlen Sie diese Poststelle weiter?» Soll ich als Stadtberner einem Hinterfultiger unsere Post empfehlen?
  • Dabei hätte die Post einfach fragen können: Nerven Sie die Kioskartikel?
  • Wie oft erhalten Sie die Post erst nach dem Mittag?
  • Wie weit ist es zum nächsten Briefkasten, der nach 18 Uhr geleert wird?
  • Wann haben Sie sich zum letzten Mal den Luxus eines Expressbriefs (Fr. 49.–) geleistet?

Aber wahrscheinlich scheut die Post die ­Antworten.