Wie teilen wir unseren Kunden bloss mit, dass wir sie künftig mit einer Kreditkarten­gebühr zur Kasse bitten werden? Bei der Fluggesellschaft Swiss scheint man der ­Auffassung zu sein, dass man solch unan­genehme Kunde besser nicht offen ausspricht, sondern in Watte verpackt.

Herausgekommen ist dies: «Swiss folgt einem allgemeinen Trend in der Reisebranche und führt per November 2011 auf ­sämtlichen Verkaufskanälen eine ‹Optional Payment Charge› (OPC) für Zahlungen mit Kreditkarte ein.»

Das tönt doch so richtig positiv, quasi nach einem Modernisierungsschritt. Weiter unten in der Mitteilung ist dann auch noch von «Neustrukturierung» die Rede und davon, dass dadurch «eine verursachergerechtere Verteilung der Kosten» erfolge.

Etwas stutzig wird man als Leser allenfalls ob des Hinweises, dass die «OPC»
pro Ticket bei Reisen innerhalb Europas 11 Franken und ausserhalb Europas
22 Franken beträgt. Doch Swiss führt um­gehend und wortreich aus, Kreditkarten­benutzer würden ja von diversen Vorteilen profitieren.

Fakt ist: Für Kreditkartenzahler ändert sich null und nichts – ausser, dass sie bald eine Gebühr aufgebrummt erhalten. Das Wort «Gebühr» kommt allerdings im ganzen Text kein einziges Mal vor. Swiss spricht viel ­lieber von «OPC» und streut damit Sand in die Augen der Kunden.

Das ist unsympathisch – und unter dem Strich höchstens ein Hauch weniger ärgerlich als die «Informationspolitik» des Internet-Reisebüros Ebookers.ch, das seit Mitte August für Flug-, Hotel- und Mietauto­buchungen neu eine Kreditkartengebühr von 5 Franken einkassiert. Angekündigt wurde dieser Schritt nicht mal in Watte ­verpackt. Sondern überhaupt nicht.