Der 22-jährige Lukas Johner (Name geändert) wollte im Februar nach Paris reisen. Ende Januar erkundigte er sich auf www.sbb.ch nach dem Preis für ein TGV-Billett Zürich–Paris retour. Es ­erschien ein «Normalangebot» für 176 Franken. Da die «Sparangebote» ohnehin alle schon weg waren, hatte es Lukas Johner mit der Buchung nicht eilig.

Ein paar Tage später entschied er, tatsächlich nach Paris zu reisen. Er wollte auf www.sbb.ch buchen. Doch das «Normalangebot» kostete jetzt plötzlich 280 Franken. Er wunderte sich: Innert weniger Tage war es 104 Fanken teurer geworden.

Johner ging der Sache nach und stellte fest: Die 176 Franken waren der Preis fürs «Normal­angebot» für Jugendliche. Doch dieses war ausverkauft. Es gab nur noch das «Normalangebot» für Erwachsene. Dieses kostete 280 Franken. Er reklamierte bei den SBB. Denn: «Wenn ich ‹Normalangebot› lese, dann gehe ich ­davon aus, dass es diese Billette gibt, solange nicht sämtliche Sitzplätze besetzt sind.»

Doch bei den SBB sieht man das offenbar anders: TGV-Billette würden zum Marktpreis verkauft, bekam Johner zur Antwort. Die Preise könnten daher – je nach Buchungszeitpunkt – schwanken. Das stehe auch so auf der SBB-Homepage.

Tipp: Der K-Tipp empfiehlt bei Reisen nach Paris grundsätzlich, vor der ­Buchung noch einen Blick auf www.voyages-sncf.com zu werfen. Dort sind TGV-Tickets häufig günstiger als auf www.sbb.ch.

Der beste Buchungszeitpunkt ist drei Monate vor der Abreise. Danach verschwinden die günstigsten Billette nach und nach. Bei der Buchung hat es immer einen Hinweis, falls von einer Kategorie nur noch wenige Billette vorrätig sind.

Gerne hätte der K-Tipp von den SBB gewusst, warum sie den irreführenden Begriff «Normalangebot» verwenden. Doch die SBB verweigerten jegliche Stellungnahme – aus Protest gegen die Service-public-Initiative des K-Tipp.


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