Die kleinen Klebeetiketten auf gewissen Früchten und manchem Gemüse von Coop sind auffällig. «Primagusto» steht drauf. Und die Preise sind hoch. Manchmal doppelt, zuweilen sogar dreimal so hoch wie die Preise der Normalprodukte.

Aber warum sind sie so teuer? Und was bedeutet «Primagusto»?

Die Antwort lieferte kürzlich die «Coop-Zeitung» mit einem Interview, in dem Coop-Chef Joos ­Sutter sagte: «‹Primagusto› sind Früchte, die wirklich reif sind. Dies ist nicht einfach.» Dann erklärte er, wie viel Pflege und Schonung diese speziellen Früchte brauchten. Und er kam zum Schluss: «Mit ‹Primagusto› offerieren wir un­seren Kunden wirklich Früchte, die reif und saftig schmecken – eben ‹echte› Früchte.»

Und die anderen? Die sind oft unreif, wässrig und geschmacklos. Das wissen die Kunden. Und der Chef weiss es auch. Trotzdem verlangt Coop für qualitativ unbefriedigende Ware den ­Normalpreis. Und für reife Früchte einen saftigen Zuschlag.

Demnächst müssen wir uns wohl darauf gefasst machen, dass Autohändler für gewisse Automodelle einen besonders hohen Preis verlangen – weil der Lack schon trocken ist.