Was waren das für Zeiten. Man sass im Zug, fuhr durch die Landschaft, blickte aus dem Fenster und hing den Gedanken nach. Langweilige ­Zeiten waren das – und erst noch völlig unproduktive. 

Heute ist alles viel besser: Ich kann im Zug sehr viel Sinnvolles erledigen. Zum Beispiel zu Hause anrufen und mit­teilen, dass ich bald zu Hause bin. Oder die E-Mails checken, um festzustellen, dass gar keine neuen E-Mails ein­getroffen sind.

Neuerdings können die Bahnkunden im fahrenden Zug auch noch Brot, Eier, Käse und 997 weitere ­Produkte bestellen. Der «Speedy Shop» von SBB, Post und Migros machts möglich: Bestellung einfach ins Smart­phone oder Tablet tippen, mit Kreditkarte zahlen – und schon eine halbe Stunde später steht der Einkauf am Post-Päckli-automaten zum Abholen bereit. Im Moment zwar erst im Zürcher Hauptbahnhof, aber seis drum.

Was kommt wohl als nächstes? Der «Speedy Hairdresser» oder der «Speedy Dental Hygienist», der – per Internet nach der Abfahrt in Lausanne bestellt – in Bern zusteigt und bis Zürich oder spätestens St. Gallen Frisur oder Zähne wieder in Ordnung bringt? Eigentlich wünschte ich mir von den SBB vor allem einen «Speedy Seat Finder», der mir nach der Abfahrt in Zürich hilft, nicht die halbe Strecke bis Bern mit der Suche nach einem freien Sitzplatz zu verbringen.