Kürzlich erhielt K-Tipp-Leser F. aus Bern einen Brief von der Migros. Darin hiess es: «Beim Kauf des Artikels Kantabrische ­Sardellen wurde Ihre Cumulus-Karte vorgewiesen. Dank Ihrer Teilnahme bei Cumulus können wir Sie persönlich über den Rückruf des Produkts informieren.» In den Sardellen sei «teilweise ein erhöhter Histamingehalt» festgestellt worden.

Histamin kommt natürlicherweise in Lebensmitteln vor. Doch in grossen Mengen kann der Stoff Übelkeit und Kopfschmerzen verursachen. Die Migros empfahl deshalb, die Sardellen nicht zu konsumieren und sie beim Kundendienst zurückzugeben. F. erhalte dafür das Geld zu­rück oder eine neue Dose.

Der Migros-Kunde hat die Sardellen jedoch längst gegessen. An Kopfweh kann er sich nicht erinnern – zum Glück. Denn die Migros-Verantwortlichen schreiben in ihrem Brief kein Wort darüber, dass es ihnen leid täte, wenn ihre Sardellen Kopfschmerzen oder Bauchweh verursacht hätten. Stattdessen geben sie ihren Kunden unnütze Anweisungen: «Sollten Sie nicht mehr    im Besitz des Produkts sein, bitten wir Sie, dieses Schreiben an den neuen Konsumenten weiter­zu­leiten.»

Ein Tipp für den Kundendienst: Die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden die gekauften Sardellen essen, ist weitaus höher, als dass sie sie verschenken oder weiterverkaufen.