K-Tipp-Leser Simon Frick aus Winterthur wollte am Sonntag frühmorgens um 2 Uhr mit dem Zug von Zürich nach Hause fahren. Dafür löste er auf seinem Handy über die offizielle SBB-App SBB-Mobile ein Billett. Kostenpunkt: Fr. 14.20.

Bei einer Kontrolle im Zug erhielt Frick trotzdem eine Busse von 70 Franken aufgebrummt. Begründung: Er habe den Nachtzuschlag nicht bezahlt. Frick nervt sich: «Beim Kauf des Tickets auf der Handy-App wurde nirgends auf den Zuschlag hingewiesen» – obwohl man dort die exakte Abfahrtszeit eingeben muss. Dasselbe gilt auch für Ticketkäufe über die normale SBB-Internetseite. Auch dort verkaufen die SBB also Billette, die für die Nacht unbrauchbar sind.
Mit dieser kundenfeindlichen Praxis konfrontiert, rechtfertigen sich die SBB: Im Fahrplan würden zuschlagspflichtige Züge mit einem kleinen «Z» angezeigt. Immerhin: «Die SBB werden die App noch dieses Jahr ­anpassen», verspricht Sprecher Daniele Pallecchi.

Pikant: Mittlerweile hat sich auch das Bundesamt für Verkehr eingeschaltet und den Straf­zuschlag vorerst aufgehoben. Ein Entscheid über die Rechtmässigkeit der bisherigen Bussenpraxis steht aber noch aus.