Mittelmeer-Fähren: Wer flexibel ist, reist günstiger

Auf der Fähre vom italienischen Festland nach Sardinien und zurück: Dafür zahlt eine Familie mit Auto in den Sommerferien rasch einmal über 1000 Franken. Sie kann aber auch halb so teuer reisen.

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K-Tipp 10/2012

13.05.2012

Letzte Aktualisierung:
16.05.2012

Gery Schwager

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Korsika, Griechenland, Sardinien, Kroatien – wer beliebte Feriendestinationen im Süden Europas mit dem eigenen Auto ansteuern will, hat für die Fährpassagen meist mehrere Varianten zur Wahl. Sorgfältig vergleichen lohnt sich, denn es steht viel Geld auf dem Spiel. Das zeigt die Stichprobe des K-Tipp. Er hat Ende April bei zehn Fährgesellschaften und vier Internet-Portalen die Tarife für 16 Mittelmeer-Routen erhoben (siehe Tabelle).

Konkret interessierte jeweils, wie teuer zwei Erwachsene und zwei Kinder übers Meer schippern, wenn sie inklusive Auto am Wochenende vom 21./22. Juli hin- und zwei Wochen später zurückreisen. Für Fahrten tagsüber wurde keine, für Fahrten nachts die jeweils günstigste verfügbare Kabine dazugerechnet.

Das sind die wichtigsten Resultate:

Bei 5 der 16 Routen betrug die Differenz zwischen günstigster und teuerster Variante über 250 Franken. Am grössten war sie im Fall Ancona–Patras, wo die Familie bei Minoan Lines fast 600 Franken mehr zahlte als bei den auf dieser Strecke kooperierenden Gesellschaften Superfast Ferries und Anek Lines. Hauptgrund: Minoan Lines hatte für die Hinfahrt bereits alle gewöhnlichen 4-Bett-Kabinen ausgebucht. Es waren nur noch 2-Bett-Deluxe-Kabinen erhältlich.

Die Internet-Buchungsportale verkauften die Passagen häufig zum gleichen Preis oder gar etwas günstiger als die Fährgesellschaften selber. Trotzdem sollte man Tarife stets auch bei der Reederei abklären. So kostete zum Zeitpunkt der Preiserhebung die Fahrt Nizza–Calvi retour, direkt bei Corsica Ferries gebucht, fast 130 Franken weniger als bei den günstigsten Portalen.

Korsika: Ab Nizza oft günstiger als ab Italien

In der Stichprobe waren Fährpassagen nach Korsika ab Nizza oft günstiger als ab den italienischen Häfen. Jene nach Sardinien kosteten ab Livorno meist weniger als ab Genua. Livorno–Olbia retour etwa gabs für knapp 700 Franken, Genua–Olbia retour hingegen nur ab gut 900 Franken. Allerdings ist die Anfahrt aus der Schweiz nach Livorno rund 190 Kilometer länger als nach Genua.

Ebenfalls profitieren kann, wer bezüglich Zielhafen flexibel ist. Für Fahrten an den Wunschdaten zwischen Nizza und Korsika zum Beispiel war die Destination Ile Rousse einiges günstiger zu buchen als Calvi, Bastia und Ajaccio.

Dass Buchungen mit Kabine teurer sind als ohne, liegt auf der Hand. Deshalb kosteten in der Stichprobe Reisevarianten mit Hin- und Rückfahrt untertags auf Deck meist am wenigsten. Aber nicht immer: Auf der Route Ancona–Split wars mit der Gesellschaft SNAV auf Deck teuerer als mit Blue Line Ferries in der Kabine. Dafür deutlich schneller.

Neben Buchungszeitpunkt, Routenentscheid und Wahl der Fährgesellschaft bestimmt auch der Reisetermin den Preis. Generell gilt: Unter der Woche ists billiger. So kostete Savona–Bastia mit Corsica Ferries bei Hin- und Rückreise am Freitag, 20. Juli bzw. 3. August, mit 286 Franken nur gut halb so viel wie bei Fahrten am jeweils folgenden Samstag. Und bei Livorno–Olbia mit Moby Lines reduzierte sich der Preis von 695 auf 479 Franken, wenn man den Reisetermin vom Samstag, 21. Juli bzw. 4. August, um zwei Tage auf den Montag verschob.

Übrigens: Es ist möglich, dass am günstigsten fährt, wer Hin- und Rückreise mit verschiedenen Gesellschaften macht. Das war in der Stichprobe jedoch einzig auf der Strecke Genua–Olbia der Fall, wo es für die Variante «hin mit Grandi Navi Veloci, zurück mit Tirrenia» den besten Preis gab.

Zu beachten: Fährgesellschaften passen ihre Tarife stets dem Buchungsverlauf an. Deshalb ist die Stichprobe nur eine Momentaufnahme.

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