Die Impfung gegen Hu­­ma­ne Papillomaviren (HPV) ist umstritten. Behörden empfehlen sie, um dem Gebärmutterhalskrebs vorzubeugen. Kritiker halten den Nutzen für unklar und die Nebenwirkungen für zu gross («Gesundheitstipp» 3/2016).

Jetzt zeigt eine franzö­sische Studie: Nach der HPV-Impfung erkranken mehr Mädchen am Guillain-Barré-Syndrom. Das ist eine Nervenkrankheit, die zu Lähmungen und Muskelschmerzen führt. Die Forscher hatten über zwei ­Millionen Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren untersucht. Pro 100 000 Impfungen traten ein bis zwei zusätzliche Guillain-Barré-Fälle auf.

Etzel Gysling, Arzt und Herausgeber der Zeitschrift «Pharma-Kritik», hält das Guillain-Barré-­Risiko für «sehr gering». «Persönlich neige ich eher dazu, die HPV-Impfung zu befürworten», sagt Gysling.

Hersteller Glaxo-Smith-Kline sagt, die Studie be­weise nicht, dass HPV-Impfstoffe die Ursache der beobachteten Nervenkrankheiten seien. Das Pharmaunternehmen Sanofi Pasteur MSD sagt, es seien weitere Studien nötig, um das Guillain-Barré-­Risiko zu bestätigen. Die Impfung könne viele Erkrankungen und Todesfälle verhindern.