Felix Kestenholz aus ­Basel betreut eine ältere Frau mit Alzheimer. Weil er unsicher war, ob sie gleichzeitig Medikamente gegen hohen Blutdruck und ein Antidepressivum einnehmen darf, rief er die Telemedizin-Beratung Medgate an. Seine eigene Krankenversicherung Helsana bietet allen Versicherten gratis die Möglichkeit, via Telefon rund um die Uhr ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

Doch als Felix Kestenholz sagte, er brauche den medizinischen Rat für eine Frau, die bei der Visana versichert ist, blockten die Medgate-Angestellten sofort ab: Für Visana-Versicherte gebe es keine Auskunft, da diese Versicherung keinen Vertrag mit ihnen habe.

Medgate-Sprecher Cedric Berset bestätigt: «Wir kontrollieren, ob ein Patient Anspruch auf Beratung hat. Ist dies nicht der Fall und handelt es sich nicht um eine Notsitua­tion, leiten wir die Person an ihren Arzt weiter.»

Anders reagiert in einem solchen Fall der Tele­medizin-Anbieter Medi24: «Wir lehnen niemanden ab», betont Bernard Teyssier. Eine Telefonnummer des Arzttelefons erhalten allerdings nur die Kunden der angeschlossenen Krankenkassen.