Kinder halten portionierte Flüssigwaschmittel (Liquid Caps) häufig für Süssigkeiten. Wenn sie dann die kleinen bunten Folienkapseln mit kon­zentriertem Waschmittel in den Mund stecken, drohen Verbrennungen und Schwellungen im Bereich der Atemwege. Auch Spritzer in die Augen sind heikel. 

Laut dem schweizerischen Tox-Zentrum kam es seit 2002 zu 180 entsprechenden Unfällen. Nach Auskunft von Tox-Direktor Hugo Kupferschmidt hilft Wassertrinken nichts. Im Gegenteil, das Waschmittel beginne dann zu schäumen: «Wenn der Schaum in die Atemwege gelangt, führt dies im schlimmsten Fall zu Lungenschädigungen.»

Die Migros hat laut Sprecherin veranlasst, dass zumindest die Verpackung in Zukunft nicht mehr durchsichtig ist. In den Regalen von Coop finden sich fünf Liquid-Caps-Produkte von Persil und Omo. Diese sind aus Sicherheitsgründen bewusst nicht transparent verpackt, so die Hersteller. 

Kupferschmidt begrüsst dies: Mit den blickdichten Verpackungen ändere sich das Waschmittel zwar nicht, aber es sieht für Kinder von aussen weniger attraktiv aus: «So passieren weniger Missgeschicke.» Nur: Das ändert nichts daran, dass die Kapseln selbst immer noch transparent und bunt sind. 

Bei Vergiftungen mit Waschmitteln gelten folgende Erste-Hilfe-Regeln:

  • Bei Hautkontakt die betroffenen Hautstellen mit Wasser spülen.
  • Bei Spritzern ins Auge mindestens 15 Minuten mit Wasser spülen und zum Augenarzt gehen.
  • Bei Verschlucken den Mund spülen und ­möglichst wenig trinken, um Erbrechen zu verhindern. 
  • Das Tox-Zentrum unter der Notfallnummer 145 anrufen.
  • Nach Absprache mit dem Arzt allenfalls ein Medikament zum Entschäumen einnehmen (z.B. Flatulex).