Viele Apps für Smartphones und Tablets sollen einen pädagogischen Nutzen haben und Kinder im Kindergarten- und Primarschulalter spielerisch beim Lernen unterstützen. Der K-Tipp hat sechs verbreitete und benutzerfreundliche Apps auf ihre Tauglichkeit im Lernalltag getestet. IT-Experten der Zürcher Firma Linuxfabrik prüften zudem, ob und welche Daten beim Verwenden der Apps vom Handy an Firmen gesendet werden.
Lazuli: Mathematiklernspiel
Für wen: Kinder, die Rechnen, Logik, gutes Zuhören und visuelle Wahrnehmung üben wollen. Versionen für 4-jährige («4+») bis 7-jährige Kinder («7+») erhältlich.
Bedienung: Sehr einfach erklärt.
Unterstützung durch Eltern: Kinder können die App nach kurzer Zeit alleine bedienen.
Übungen: Visuelle Übungen wie Labyrinth, Sortieraufgaben, Puzzle, Höraufgaben. Für ältere Kinder auch Zahlen- und Rechenrätsel.
Datenschutz: Für eine Auswertung der Ergebnisse ist die Eingabe des Geburtsdatums nötig. Sonst werden neben dem Vornamen keine persönlichen Infos verlangt.
Fazit: Schöne und witzige Animationen motivieren die Kinder dazu, die Aufgaben zu lösen.
Lük: Grundschulvorbereitung
Für wen: Kinder, die Wortschatz, Rechnen und Logisches Denken trainieren wollen. Von der Vorschule bis zur 4. Klasse. Auch Englisch auf Primarschulniveau lässt sich üben.
Bedienung: Einfach. Bei Übungen für Kindergartenkinder ist das jeweils passende Alter für die Aufgabe angegeben.
Unterstützung durch Eltern: Bei kleineren Kindern nötig. Schulkinder schaffen es alleine.
Übungen: Mathematik, Grundwortschatz, Englisch, Grammatik, Denken und Vernetzen, Intelligenztraining, Wahrnehmung.
Datenschutz: Sehr gut. Keine persönlichen Daten verlangt. Übungen werden auf das Smartphone geladen. Danach keine Verbindung mehr zum Internet.
Fazit: Für Schüler gute, teils anspruchsvolle Übungen. Für Vorschulkinder meist zu schwierig. Etwas nüchterne Darstellung.
Tiere ABC: Schreibübungen
Für wen: Für Kinder, die noch keine Erfahrung im Schreiben haben, sowie für solche, die gerade erste Wörter schreiben lernen.
Bedienung: Sehr einfach. Die Übungen haben keine Anleitung, sind aber grösstenteils selbsterklärend.
Unterstützung durch Eltern: Nach einigen Durchläufen ist die Bedienung auch ohne die Eltern möglich.
Übungen: Buchstaben mit dem Finger nachfahren, Tiernamen schreiben, Lesen, Buchstaben-Memory, Buchstaben gestalten.
Datenschutz: Handy gibt Informationen wie Handymodell an Hersteller weiter, jedoch keine persönlichen Daten. Die Angabe einer Mailadresse ist nicht nötig.
Fazit: Gute, kindgerechte Übungen. Allerdings würde man für den Preis etwas mehr Übungen erwarten.
Die Zebra-Schreibtabelle: Lese- und Schreibübungen
Für wen: Kinder, die erste Wörter schreiben und lesen lernen. Etwas Leseerfahrung sollte bereits vorhanden sein.
Bedienung: Anfangs ist ein wenig Einarbeitung nötig, dann einfach.
Unterstützung durch Eltern: Notwendig.
Übungen: Schreib- und Silbentraining. Jeweils mit einer guten Einführung als Videoclip. Wörter werden gleichzeitig gesprochen und geschrieben.
Datenschutz: Ausser dem Vornamen keine persönlichen Angaben notwendig.
Fazit: Gute Übungen. Darstellung etwas nüchtern.
Fragenbär: Konzentrationsübungen
Für wen: Kinder, die ihre Konzentration verbessern wollen.
Bedienung: Anfangs ist etwas Einarbeitung nötig, dann einfach.
Unterstützung durch Eltern: Bei kleinen Kindern nötig. Grössere schaffen es nach kurzer Eingewöhnungszeit alleine.
Übungen: Einfache und anspruchsvolle Aufgaben wie Gedächtnistraining, Puzzleteile präzise verschieben oder Geräusche raten.
Datenschutz: Sehr gut. Ausser dem Vornamen keine persönlichen Angaben notwendig. Keine Verbindung zum Internet.
Fazit: Unterschiedlich schwierige Rätsel. Gutes Training von präzisen Fingerbewegungen auf dem Touchscreen. Auf dem Handy ist die Darstellung zu klein, weshalb die App besser für Tablets geeignet ist.
Kitu: Bewegungsspiele
Für wen: Kinder, die sich nach der Kopfarbeit körperlich bewegen wollen.
Bedienung: Nicht alles ist selbsterklärend. Die Videos, welche die Übungen erläutern, funktionieren nicht immer. Nach etwas Einarbeitung okay.
Unterstützung durch Eltern: Bei kleinen Kindern nötig. Grössere schaffen es bald alleine.
Übungen: Zahlreiche Übungen zu Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Einige Übungen sind nur für draussen geeignet. Für zusätzliche Motivation sorgt eine Schatzkarte. Mit jeder geleisteten Übung kommt man dem Schatz näher.
Datenschutz: E-Mail-Adresse zur Anmeldung nötig. Wird an App-Hersteller gesandt.
Fazit: Kurzweilige, spassige Übungen zum Auflockern. Ideal für Kinder, die lange sitzen mussten. Darstellung etwas nüchtern.