Nein. In den Unterlagen des Everest Secured Loan Fund heisst es zwar, dass sich dieser Fonds für sicherheitsorientierte Investoren eigne. Gleichzeitig nennt der Fonds­beschrieb eine jährliche Zielrendite von 7 bis 10 Prozent. Das beisst sich. Risikolos lässt sich eine solche Rendite im aktuellen Zinsumfeld nicht erreichen.

Hinter dem Fonds steht die in Vaduz ansässige Everest Wealth Management AG. Der Eurofonds, von dem es auch eine Tranche in Schweizer Franken gibt, erzielt die Rendite über die Vergabe von Darlehen an KMUs. Everest-Chef Adrian Morger sagt, dass kleine Unternehmen von Banken oft keine Kredite mehr erhielten. Auch berichtet er von einem Kleinunternehmer, der nichts mehr mit Banken zu tun haben wollte und deshalb bei Everest anklopfte, obwohl er hier mit einem Kreditzins von rund 8 Prozent viel mehr zahlt als bei einer Bank.

Aktuell weist der Fonds nur 20 Kreditverhältnisse mit einem Volumen von rund 16 Millionen Euro aus. Das ist eine unzureichende Risikostreuung. Der Ausfall eines einzigen Schuldners würde sich deutlich negativ auf das Fondsvermögen auswirken. Morger betont, dass man die Zahl der Kreditverhältnisse in den nächsten sechs Monaten auf 30 bis 35 erhöhen will. Auch vergebe man Kredite nur gegen Sicherheiten. Deshalb sei das Risiko nicht allzu hoch, aber sicher höher als bei einem Obligationenfonds.

Die Zielrendite hat der Eurofonds gemäss den veröffentlichten Zahlen in den letzten sechs Jahren erreicht. Sie lag jedes Jahr über 8 Prozent.