Erst Nägel mit Köpfen, und dann zuschlagen
Inhalt
Haus & Garten 3/2001
01.06.2001
Ohne das richtige Werkzeug und eine sorgfältige Arbeitsvorbereitung geht beim Heimwerken gar nichts. K-Spezial sagt Ihnen, welche Ausrüstung Sie wirklich brauchen und worauf Sie achten sollten, bevor Sie zu Hammer und Nagel greifen.
«Je nach Arbeit und Bedarf kaufe ich ein Werkzeug hinzu», sagt Thomas Grether aus Fislisbach AG. Der Heimwerker hat sich vor kurzem eine elektrische Stichsäge gekauft. «Da ich oft mit Holz arbeite, sind die 80 Franken gut angelegt.»
Ohne das richtige Werkzeug und eine sorgfältige Arbeitsvorbereitung geht beim Heimwerken gar nichts. K-Spezial sagt Ihnen, welche Ausrüstung Sie wirklich brauchen und worauf Sie achten sollten, bevor Sie zu Hammer und Nagel greifen.
«Je nach Arbeit und Bedarf kaufe ich ein Werkzeug hinzu», sagt Thomas Grether aus Fislisbach AG. Der Heimwerker hat sich vor kurzem eine elektrische Stichsäge gekauft. «Da ich oft mit Holz arbeite, sind die 80 Franken gut angelegt.»
Grether, der als Ausgleich zum journalistischen Alltag heimwerkt, zimmert zum Beispiel Schuhschränke und Regale oder bastelt für seine Kinder Spielzeug, etwa eine kleine Holzküche. Derzeit baut er einen kleinen Springbrunnen auf dem Balkon. Solche Arbeiten macht er aus purer Lust am Werken.
Universalwerkzeug statt Spezialschlüssel
Für die meisten Arbeiten ist sein Werkzeugbestand ausreichend. «Ich habe etwas mehr als die Grundausstattung, die in jeden Haushalt gehört», sagt Grether. Noch haben seine Schraubenzieher, Holzfeilen, Hämmer, Sägen und Schraubzwingen in einem einzigen grossen Werkzeugkoffer plus Schubladenmöbel für Nägel und Schrauben Platz.
Spezialwerkzeuge besitzt er nur wenige. «Ein verstellbarer Gabelschlüssel dient mir weit besser als ein Spezialschlüssel, der nur auf eine Schraube passt», sagt er.
«Bei den Werkzeugen im Haushalt ist es wichtig, dass sie einen universellen Charakter haben», meint auch Christian Vogel, Leiter von Do it und Garden bei der Migros.
Welche Grundausrüstung in keinem Haushalt fehlen sollte und wie Sie die Qualität eines Werkzeugs erkennen.
Sorgfältige Planung ist fast alles
Es gibt jedoch Arbeiten, die Sie mit Universalwerkzeugen nicht problemlos in Angriff nehmen können. Denn je schwieriger die Arbeiten sind, umso gravierendere Folgen kann der Einsatz eines falschen Werkzeugs haben. Thomas Grether ist bis jetzt dank seiner geschickten Hände keine Arbeit misslungen.
Aber bei komplizierteren Fällen überlegt er sich genau, ob er die Arbeit mit der vorhandenen Ausrüstung selber machen kann. Und ob er Werkzeuge hinzukaufen oder den Job lieber einem Handwerker überlassen soll: Denn wer Spezialwerkzeug kauft, muss es korrekt bedienen können. Und Grether weiss: Wenn er zum Beispiel einen Schaden nicht sachgemäss repariert, kommt ihn die Sache am Ende teurer zu stehen, als wenn er von Anfang an ein Spezialwerkzeug hinzugekauft hätte.
Deshalb: Bevor Sie loslegen, checken Sie das vorhandene Werkzeug und überlegen Sie sich Folgendes:
Werkzeug
- Welche Werkzeuge benötigen Sie für die Arbeit? Reicht der Bestand aus, um sachgemäss vorzugehen, oder brauchen Sie neue Werkzeuge?
Können
- Ist die Arbeit aufwändig und erfordert sie Spezialwissen? Seien Sie ehrlich mit sich selbst: Kann ich diese Arbeit selber fachgerecht ausführen? Wenn nicht, ist es in jedem Fall besser, einen Handwerker zu rufen.
Kosten
- Was kostet das Material? Schätzen Sie den finanziellen Aufwand für das Herstellen zum Beispiel eines Regals oder das Beheben eines Schadens.
Überlegen Sie sich bei einem Schaden genau, ob eine Reparatur weniger kostet als eine Neuanschaffung. Oder ob das Auswechseln eines Bauteils eine ökologische oder qualitative Verbesserung bringt.
- Wer übernimmt die Kosten für das Flicken eines Gegenstandes? Je nach Ursache eines Schadens ist die Bezahlung Sache des Mieters, des Vermieters oder ein Fall für die Haftpflichtversicherung (auf Selbstbehalt achten). Als Mieter lohnt sichs auf jeden Fall, beim Vermieter nachzufragen. Sonst kommt möglicherweise beim Wohnungswechsel beziehungsweise bei der Abnahme durch den Vermieter die böse Überraschung: Dann nämlich, wenn dieser die Reparatur nicht akzeptiert und Sie zur Kasse bittet.
Einkaufen
- Was ist entscheidend beim Einkauf? Je genauer Sie dem Verkäufer schildern, was Sie selber machen wollen, desto besser werden Sie beraten und bekommen auch das richtige Material.
Tipp: Unerlässlich sind die genauen Masse und allenfalls eine gute Skizze. Möchten Sie einen Schaden beheben, ist es am besten, ein Sofortbild der Flickstelle mitzunehmen. Für spezielle Auskünfte gehen Sie besser in ein Fachgeschäft als in einen Supermarkt.
Sicherheit
- Ist Ihre Sicherheit immer gewährleistet? Kommen Sie beim Flicken eines Schadens mit giftigen Stoffen oder beispielsweise mit Elektro-Installationen in Kontakt?
Überlegen Sie sich gut, welche Vorsichtsmassnahmen zu treffen sind. In jedem Fall sollte bei allen Reparaturen Ihre Sicherheit an erster Stelle stehen.
- Müssen Sie schwere Lasten tragen? Wenn Sie als «Büromensch» plötzlich 40 Kilogramm schwere Zementsäcke herumtragen, belasten Sie Ihren Rücken in ungewohntem Masse.
Halten Sie Ihren Rücken gerade, gehen Sie in die Knie und spannen Sie die Bauchmuskeln an. So geht die Belastung nicht in den Rücken. Beim Aufstehen halten Sie die Last zwischen den Beinen, möglichst nahe am Körper. Drehen Sie den Rumpf nicht ab während des Hochhebens. Das ist Gift für die Wirbelsäule!
- Welche generellen Vorsichtsmassnahmen gelten? Das Bearbeiten von Werkstoffen birgt ja immer ein gewisses Verletzungsrisiko. Schützen Sie sich deshalb mit einer Schutzbrille gegen herumfliegende Splitter und Staub.
Benutzen Sie wenn immer möglich Arbeitshandschuhe.
Tragen Sie bei Arbeiten, die viel Lärm verursachen, einen Gehörschutz und gegen Staubwolken eine Maske zum Schutz der Atemwege.
Legen Sie zum Arbeiten Schmuck und Halstuch ab. Knoten Sie lange Haare zusammen und tragen Sie feste Schuhe.
Ganz wichtig: Halten Sie für den Fall, dass doch einmal etwas passiert, einen gut bestückten Verbandskasten, einen Feuerlöscher und ein Telefon für den Sanitäts-Notruf (144 ) stets in erreichbarer Nähe bereit.
Stephan Pfäffli