«Was willst du mir sagen, Liebes?», fragt die junge Frau lächelnd ihr Kätzchen, das sie gerade sanft ins Kinn beisst. Das Foto dieser putzigen Szene ist Teil eines Zeitungsinserats, mit dem die Ostschweizer Firma Trendmail für ein Buch aus ihrem Sortiment wirbt. Titel: «So sprechen Sie mit Ihrer Katze.»

Mit 49 Franken ist es zwar nicht ganz billig. Doch das Geld ist gut investiert: Immerhin können Katzenfans jetzt «auf spielend einfache Art» die Sprache der Stuben­tiger erlernen. «Sie werden Ihre Katze mit ganz anderen Augen sehen – und mit ganz anderen Ohren verstehen», verspricht Trendmail.

Umgekehrt funktioniert es ebenfalls: «Mit Hilfe ­dieses Buches werden Sie auch in der Lage sein, Ihre Wünsche oder Ihre Un­zufriedenheit Ihrer Katze gegenüber deutlich aus­zudrücken», verheisst das Inserat. Fazit: «So lassen sich Missverständnisse zwischen Katze und Mensch vermeiden.»

Toll. Das Problem ist nur: Ich habe zu Hause keine Katze. Sondern eine 16-jährige Tochter. Insofern hätte mir eine An­leitung mit dem Titel «So sprechen Sie mit Ihrem Teenager» mehr genützt. Denn gemessen am Resultat, gelingt es mir zurzeit nur teilweise, meine Wünsche gegenüber ­meiner Tochter «deutlich auszudrücken». Und ihre zuweilen etwas merkwürdige Ausdrucksweise führt mich recht oft zur Frage: «Was willst du mir eigentlich sagen, Liebes?»