«Urlaub ohne Männer? Für viele Frauen ist das eine Traumvor­stellung», schreibt das Tourismusbüro der bayerischen Gemeinde Garmisch-Partenkirchen in einer Pressemitteilung. Es preist ­darin eine abwechslungsreiche «Frauenpower-Woche» am Fusse der Zugspitze an.

Ein Blick aufs Programm offenbart: Da werden Kajakfahrten gemacht, Gesundheitswanderungen ­unternommen und Klangschalenmeditationen veranstaltet. Eine Heilklimatherapeutin gibt «Einblick in spezielle Atemübungen, Pulskontrolle und Thermoregulationstraining». Ferner können sich die Frauen von den zwei Zwerg­schafen Milla und Leopold «zu den würzigen Bergkräutern der Werdenfelser Almen» führen ­lassen und mit den gesammelten ­Kräutern anschliessend raffinierte Speisen zubereiten. Auch haben die Teilnehmerinnen «die Gelegenheit, ihr ­eigenes Kunstwerk aus Holz zu schnitzen und als Erinnerung in den Händen zu halten».

Aber Achtung: Gekocht wird unter Anleitung eines Starkochs. Und «wie man mit einem Schnitzeisen umgeht, erlernen die Frauen bei ­einem Holzbildhauer im Ammertal».

In Garmisch-Partenkirchen gibt es offenbar weder Star­köchinnen noch Holzbildhauerinnen. Ganz ohne Männer scheint die «Frauenpower-Woche» darum nicht machbar zu sein. Und das Zwergschaf Milla muss schliesslich auf der Tour zu den würzigen Berg­kräutern auch von Leopold begleitet ­werden.