Der «Kassensturz» hat zwölf der meistverkauften Elektro-Mountainbikes draussen im Feld und im technischen Labor testen lassen. Die meisten Velos verfügen im Bereich der Pedalen über einen Mittelmotor.
Die Prüfkriterien waren: das Fahrverhalten auf Waldwegen, im Gelände mit groben Steinen, auf steilen Rampen, auf Treppenstufen und im Kiesbett. Zudem geprüft wurden die Elektrounterstützung, die Reichweite und die Ausstattung.
Die wichtigsten Ergebnisse: Ungenügend war nur das Modell Diavelo E 9501 von Jumbo für 2290 Franken. Es ist das einzige E-Mountainbike im Test, das von einem Hinterradmotor angetrieben wird (siehe Kasten). Das Urteil des Experten Marius Graber vom «Velojournal» lautete: «Im Gelände taugt dieses Bike wenig.» Jumbo erklärte, das Diavelo sei ein «Einsteigermodell». Der grösste Qualitätsunterschied ergab sich bei der Reichweite.
Bei den E-Mountainbikes mit guter Gesamtwertung fällt auf: Bei fast gleich guten Modellen variieren die Preise um bis 1700 Franken. Mit 2499 Franken hat das Velo Cube Reaction Hybrid HPA Pro 500 eindeutig das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Gesamturteil «gut» gabs für acht Modelle (alle eingekauft im Fachhandel):
- Wheeler i-Rider HD (Fr. 3590.–)
- Cube Reaction Hybrid HPA Pro 500 (Fr. 2499.–)
- Bergamont E-Roxter 6.0 Plus (Fr. 2999.–)
- Haibike XDURO Hardnine 5.0 (Fr. 3499.–)
- Flyer Uproc2 4.10 (Fr. 3999.–)
- Specialized Turbo Levo Hardtail Comp CE 6Fattie (Fr. 4199.–)
- Scott A-Aspect 720 (Fr. 3599.–)
- Giant Dirt E1 2 (Fr. 2999.–)
E-Bikes: Richtig einkaufen und sicher fahren
Vorderradantrieb: Motoren im Vorderrad des Elektrovelos findet man vor allem bei günstigen Modellen. Nachteil: Das Lenken ist wegen des Gewichts auf dem Vorderrad erschwert. Zudem kann das Vorderrad auf rutschigem Untergrund schneller durchdrehen.
Mittelmotor: Ist der Motor im Tretlager und der Akku in der Mitte, hat das Velo eine optimale Gewichtsverteilung und bietet wegen des tiefen Schwerpunkts ein sicheres Fahrgefühl. Nachteil: Da die Kraftübertragung über die Kette erfolgt, muss man diese öfter ersetzen.
Hinterradantrieb: Der Motor im Hinterrad sorgt für einen direkten, dynamischen Antrieb und gute Fahreigenschaften auf rutschigem Untergrund. Nachteil: Der Schwerpunkt liegt hinten. Den Hinterradantrieb findet man häufig bei schnellen E-Bikes, die Geschwindigkeiten bis 45 km/h erreichen.
Akku: Der am weitesten verbreitete Batterietyp ist der Lithium-Ionen-Akku (Li-Ion). Er ist leistungsstark und kann jederzeit ohne Verlust wieder aufgeladen werden. Platziert sind die Akkus am Rahmen oder beim Gepäckträger. Je tiefer der Akku montiert ist, desto angenehmer fährt sich das Bike. Akkus sollte man nicht in die Sonne stellen – das reduziert die Kapazität. Auch Kälte kann dem Akku schaden. Ausserdem sollte ein Akku immer mindestens halb voll sein.
Motorsteuerung: Die Steuerung des Motors erfolgt über die Pedalbewegung. Es gibt zwei Systeme: Günstigere Modelle reagieren in der Regel auf die Trittfrequenz. Drehen sich die Pedalen, schaltet sich der Motor ein, drehen sie sich nicht, schaltet er sich ab. Andere Modelle reagieren auf die Trittkraft. Dieses System ist so ausgeklügelt, dass je nach Trittstärke mehr oder weniger Motorleistung abgerufen wird.
Gesamtgewicht: Velos werden unstabil, wenn sie grosse Lasten transportieren. Die Hersteller geben die Maximallast an. Das Gesamtgewicht setzt sich zusammen aus dem Gewicht des Velos inklusive Akku, Fahrer und Gepäck. Es gibt Velos, die nur auf 120 Kilogramm ausgerichtet sind. Wiegt der Lenker 90 und das Velo 25 Kilogramm, bleiben noch 5 Kilo für Gepäck.
Fahrtipps: Auf freiem Gelände üben, bevor man im Verkehr fährt.
Beim Anfahren einen kleinen Gang und eine geringe Tretunterstützung wählen. Den Lenker gerade halten.
Vollbremsung üben: Gesäss leicht hinter dem Sattel positionieren, Arme und Beine strecken, mit beiden Bremsen gleichzeitig bremsen.
So vergrössert man die Reichweite: wenig Gepäck, früh schalten, niedrigste Motorunterstützung wählen, Pneus hart pumpen und Kette gut schmieren.