Soll man trotz Kälte düngen, wenn Pflanzen blühen?
Ich habe im Spätherbst meinen grossen Hibiskus sowie Geranien (im Topf) aus dem Freien in einem kühlen, hellen Schlafzimmer im Haus untergebracht. Die Gewächse liessen zuerst viel gelb verfärbtes Laub fallen.
Aber sie erholten sich schnell. Speziell der Hibiskus hat sehr viele Knospen und Blüten. Man sagt ja immer, dass die Pflanzen im Winter ihre Ruhezeit haben. Deshalb meine Frage: Düngt man blühende Gewächse weiter oder soll man nur giessen?
Rosmarie Bertschinger, St. Gallen
Meister: In der kalten Jahreszeit sollte man Pflanzen, die in der Ruhephase sind, nicht düngen. Dies gilt für Hibiskus und Geranien. Beim Giessen gilt: Solche Pflanzen lieben eher kühle Winterräume. Deshalb sollten Sie den Gewächsen auch nur mässig Wasser geben.
Gehören Zitrusschalen in den Kompost oder nicht?
Wir hatten letzthin eine Diskussion, was in den Kompost gehört und was nicht. Die einen waren der Meinung, dass die Schalen von Zitrusfrüchten (Orangen, Mandarinen, Zitronen usw.) keinesfalls im Kompost landen dürfen.
Die anderen vertraten die Ansicht, dass das kompostierbare Abfälle sind und man sie somit im Kompost entsorgt. Wer hat recht? Ausserdem: Wir wissen zwar, dass Eierschalen kompostiert werden können, doch scheint mir, dass es zu lange dauert, bis sie verrotten. Kennen Sie einen Trick, der diesen Prozess beschleunigt?
Herbert Tschanz, Basel
Meister: Schalen von Zitrusfrüchten verrotten im Kompost schlecht, weil sie viel Säure und Gerbstoffe enthalten und allenfalls eine Wachsschicht aufweisen. Zudem bildet sich im Kompost auch rasch Schimmelpilz.
Das heisst aber nicht, dass Schalen von Zitrusfrüchten auf dem Kompost tabu sind. Der Trick: Damit die Schalen besser verrotten, sollten Sie sie klein verhäckseln – das beschleunigt den Prozess. Dies gilt auch für Bananen- und Eierschalen: Je kleiner sie gehäckselt sind, umso besser und schneller verrotten sie.
Die Menge hat ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf den Kompost: Sind im Winter sehr viele Zitrusschalen auf dem Kompost, ist es von Vorteil, wenn man etwa trockenes Material wie Holzspäne und organische Katzenstreu dazumischt. Damit verhindert man, dass der Kompost zu feucht wird, und unterbindet die Geruchsemissionen.
Fazit: Kompostieren Sie ihre Zitrusschalen in Zukunft auf Ihrem Kompost, häckseln Sie diese aber in kleine Stücke. Und wenn Sie grosse Mengen an feuchtem Material aufs Mal kompostieren, versetzen Sie es mit trockenen Zugaben.
Vertragen Tomaten kalkhaltiges Wasser?
Vergangenen Sommer machte ich mit meinen Tomaten eine neue Erfahrung: Da gediehen doch die Früchte (Sorte Cryestal) ausserhalb des Gewächshauses besser als jene drinnen. Was ich indes noch nicht herausgefunden habe: Vertragen die Tomaten auch kalkhaltiges Wasser mit einem Härtegrad über 25?
Mark Wittmann, Bonaduz GR
Meister: Wenn Tomaten im Freien besser gedeihen als im Gewächshaus, liegt das wahrscheinlich daran, dass die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus zu hoch ist und zu wenig Luft ausgetauscht wird. Tomaten sind kalktolerant. Sie reagieren nicht auf Wasserhärte – es ist egal, ob es weich oder hart ist.
Blätter und Früchte sollten jedoch vor Regen geschützt und deshalb auch beim Giessen nicht benetzt werden. Wichtig ist, dass die Tomaten feuchten, nährstoffreichen Boden haben – aber keine Staunässe.
Darf ich die Stechpalme zurückschneiden?
Unsere Terrasse hat Südwestlage und ist gegen den Nordwind geschützt. Wir haben dort seit 10 Jahren eine Stechpalme mit blauen Beeren. Sie hätte eigentlich nur 1,60 Meter hoch werden sollen, misst aber bereits über 2 Meter.
Ich möchte sie auslichten und zurückschneiden. Erträgt sie das, und wie gehe ich am besten vor? Bis jetzt habe ich im Februar jeweils nur die Wassertriebe weggenommen.
Heidi Widmer, Bolligen BE
Meister: Stechpalmen kann man gut zurückschneiden und auslichten. Der Unternehmerverband der Gärtner empfiehlt beim Schnitt von Sträuchern – Ihre Stechpalme gehört auch dazu – Folgendes:
«Bei den beliebtesten Blütensträuchern wie Forsythien, Kolkwitzien, Zimtröschen (Philadelphus), Weigelien, den meisten Spiräen und strauchartig wachsenden Hartriegeln, aber auch bei den Haseln ist ein sogenannter Auslichtungsschnitt vorzunehmen.
Dazu werden alte oder auch junge, zu dicht stehende Triebe in Bodennähe abgeschnitten. Dies fördert den Wuchs von Jungtrieben. Der Strauch bleibt blühwillig und behält seine artspezifische Wuchsform und Wuchskraft.
Niemals die Äste und Zweige nur kürzen. Die Äste verzweigen sich dann übermässig und bilden unschöne Bubiköpfe. Die Triebe überaltern und der Strauch blüht nicht oder nur spärlich.»
Weitere Infos unter www.jardinsuisse.ch.
Warum wachsen die Rosen höher als angegeben?
Ich habe vor meiner Terrasse Strauchrosen, die viel höher gewachsen sind als beim Kauf angegeben. Sie verdecken mir mittlerweile die wunderschöne Sicht auf den Schwimmteich. Meine Rosen erhalten alle drei Wochen Dünger und werden im Frühjahr ziemlich stark zurückgeschnitten. Kann ich das Wachstum der Strauchrosen durch eine gezielte Massnahme beeinflussen?
Ausserdem habe ich ab und zu Blumen wie Hortensien und Gladiolen, aber auch Sträucher wie beispielsweise Flieder und Josta im Topf. Sie alle wollen aber nicht blühen beziehungsweise keine Früchte tragen. Hängt das mit unserem Klima oder mit dem Dünger zusammen?
Veronika Berger, Rapperswil SG
Meister: Die Wuchshöhe der Rosen hängt in der Regel von der Sorte ab und lässt sich nur marginal korrigieren. Gartenrosen alle drei Wochen zu düngen, finde ich jedoch an der oberen Grenze – je nach Dünger. Am besten nehmen Sie einen Langzeitdünger, etwa den Rosendünger von Hauert.
Er wirkt während zwei Monaten. So müssen Sie während der Vegetationszeit nur dreimal düngen. Die Menge ist auf der Packung angegeben. Der Rückschnitt im Frühjahr ist richtig.
Ihre Frage, warum die Sträucher keine Früchte tragen beziehungsweise nicht blühen, ist schwieriger zu beantworten: Wenn Josta-Beeren (Ribes x nidigrolaria) keine Früchte entwickeln, kann es sein, dass die Blüten bei der Blütezeit im Frühjahr erfroren sind.
Ein anderer Grund: Sie sind nicht bestäubt, weil die Bienen aus Witterungsgründen nicht geflogen sind. Die Hortensien bilden ihre Blütenknospen am vorjährigen Holz. Wenn die Pflanzen nicht blühen, gibt es zwei mögliche Ursachen:
Schneidet man Hortensien im Winter zurück, kappt man damit auch die Blütenknospen für den nächsten Sommer. Deshalb darf man diese Gewächse nicht im Winter oder Frühjahr schneiden. An exponierten Lagen oder während eines strengen Winters können die Blütenknospen auch erfrieren.
Deshalb sollte man Hortensien mit einem Winterschutz versehen oder in Kübeln in einem kühlen Keller überwintern. Sie brauchen in der kalten Jahreszeit kein Licht und verlieren immer ihr Laub. Beim Flieder verhält es sich gleich.
Die Endknospe, die im Herbst gebildet wird, ist bereits die Blütenanlage für den nächsten Frühling. Schneidet man den Flieder stark zurück, blüht er möglicherweise erst im übernächsten Jahr wieder.
Schneidet man die Blütenstände im Frühling nach dem Verblühen weg, fördert das die Blütenbildung. So braucht der Flieder keine Kraft, um Samen zu bilden.