Dübel und Schraube halten nur als perfektes Paar

Das Loch ist gebohrt, der Dübel steckt, die Schraube ist hineingedreht – und doch wackelt sie. Diese frustrierende Erfahrung bleibt Heimwerkern erspart, wenn sie von Anfang an den richtigen Dübel und die dazu passende Schraube wählen.

Universaldübel: Fürs Befestigen schwerer Gegenstände nicht ideal (Bild: stock/rf)

Inhalt

Haus & Garten 04/2015

11.11.2015

Esther Diener-Morscher

Dübel braucht es immer dann, wenn es an einer Wand aus Gips, Ziegeln oder Zement etwas zu befestigen gibt. Einzig in Holzwänden ist es möglich, eine Schraube ohne Dübel so einzudrehen, dass die Verbindung richtig hält.

Der Dübel ist vor Jahrhunderten erfunden worden: Damals war ein Dübel ein konisch geformtes Stückchen Holz, das man ins Mauerwerk einmörtelte. In dieses Holz konnte die Schraube eingedreht werden.

Für fast je...

Kostenpflichtiger Artikel

Melden Sie sich bitte an oder wählen Sie eines unserer Print- oder Online-Abos mit kostenloser Rechtsberatung und vielen weiteren Vorteilen.

Abo ab 8 Franken

Anmelden

Für fast jedes Material den richtigen Dübel

Spreizdübel: Den heute gebräuchlichen Dübel aus Kunststoff gibt es erst seit rund 50 Jahren. Dieser, nach seinem Erfinder auch Fischerdübel benannte Spreizdübel, liegt zwar immer noch oft als Montagematerial bei, wenn man etwas zum Anschrauben kauft. Allerdings gibt es mittlerweile bessere Allzweckdübel. Die Spreizdübel spannen sich beim Hineindrehen der Schrauben wie ein Regenschirm auf. Dieses Prinzip sorgt für eine solide Verankerung in Beton und Zement. Doch in Gips- und Ziegelmauern finden diese Dübel weniger Halt.
Universaldübel: Statt eines Spreizdübels verwendet man deshalb für gängige Befestigungen besser einen Universaldübel. Er ist der Alleskönner unter den Dübeln und hält in praktisch allen Materialien, auch in Spanplatten. In Beton und Vollmauerwerk verspreizt er sich, in Hohlmauerwerk oder hinter Plattenbaustoffen verknotet er sich beim Eindrehen der Schraube. Allerdings sind solche Dübel nur für mässig schwere Teile ideal, zum Beispiel fürs Befestigen leichterer Regale, Spiegel oder Bilder.

Für dünne, weiche oder brüchige Wände und für schwere Gegenstände wählt man besser einen Spezialdübel:

Gipskartondübel: Er eignet sich fürs Befestigen leichter Gegenstände an dünnen Wänden oder Decken aus Gipskarton. Dieser Dübel lässt sich mit seinem tiefen Aussengewinde ohne Vorbohren in die Wand drehen, ist aber für schwere Lasten nicht geeignet. Auch in der Decke bietet er in der Regel zu wenig Halt. Allenfalls genügt er, um dort einen Rauchmelder oder eine sehr leichte Lampe anzuschrauben.
Klappdübel: Fürs Montieren von Dübeln sind Zimmerdecken häufig eine Herausforderung. Denn viele bestehen nur aus einer dünnen Zwischendecke und sind darüber hohl. Für solche Decken gibt es Klappdübel. Sie spreizen zwei Flügel ab, sobald sie durch das Bohrloch in die Decke geschoben worden sind. Dort verriegelt sich der Dübel im Hohlraum von selber.
Metalldübel: Soll ein massives Holzregal für Bücher oder ein schwerer Bildschirm an der Wand montiert werden, ist ein Metalldübel die beste Wahl. Denn solche aus Kunststoff können sich durch das Gewicht allmählich verformen.
Verbundanker: Diese spezielle Art von Dübeln ist perfekt geeignet für hohe Belastungen. Der Dübel wird zusammen mit einem Zweikomponentenharz ins Bohrloch gesteckt. Dort wird er nicht gespreizt, sondern beim Aushärten des Harzes mit dem Wandmaterial unlösbar verbunden.

Schrauben mit Köpfchen – und der Gegenstand hält

Hat man den richtigen Dübel gewählt, muss auch die Schraube dazu passen. Ist sie zu klein, hält die Befestigung schlecht. Zu grosse Schrauben erfordern viel Kraft beim Einschrauben. Deshalb sollte man sich bei der Wahl der Schraube nicht ans Augenmass halten, sondern an die Angaben, die auf dem Dübel oder auf der Dübelpackung aufgedruckt sind.

Wichtig ist auch die richtige Schraubenlänge. Die Schraube sollte die Dübelspitze um die Länge des Schraubendurchmessers übertreffen. Nur wenn die Schraube nach dem Eindrehen aus der Dübelspitze herausragt, hat sie sicheren Halt.

Messing oder Stahl? In feuchten Räumen, etwa im Bad und im Keller sowie im Freien, verwendet man nichtrostende Schrauben aus Edelstahl oder Messing. In den übrigen Räumen genügen normale Stahlschrauben.
Durchmesser und Länge: Der Durchmesser einer Schraube wird unterhalb des Kopfs gemessen. Weitverbreitet sind Stärken von 2 bis 10 mm. Die Längenangabe bezieht sich auf den Teil der Schraube, der in den Werkstoff hineinragt.
Schraubenköpfe: Sie sind unterschiedlich geformt. Die gängigsten sind Senkkopf-, Linsenkopf-, Halbrundkopf- und Zylinderkopf-Schrauben. Bei der Wahl der Schraubenform muss man aufpassen, dass sie zur Aufhängevorrichtung am Gegenstand passt. Je nachdem muss die Schraube herausragen oder wird versenkt. Ob man einen Schraubenkopf mit Flachschlitz, Kreuzschlitz oder mit Pozidriv-Kreuzschlitz wählt, hängt vom eigenen Werkzeug ab.
Schraubenzieher: Er muss exakt auf den Schraubenkopf passen. Andernfalls ruiniert man die Schraube. Ein Pozidriv-Schraubenzieher hat im Vergleich zum normalen Kreuz-Schraubenzieher steilere Seiten und zusätzliche Einkerbungen, die das Herausrutschen verhindern.

Bitte aktivieren Sie Javascript um diese Seite optimal nutzen zu können.

Inhalt

Kostenpflichtiger Artikel

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Besser leben im Alter

Besser leben im Alter

Betreibung, Pfändung, Privatkonkurs