Darmkrebs: Sinnvolle Vorsorge (Artikel ist überholt!)

Mit einer Darmspiegelung lässt sich Darmkrebs bereits in der Vorstufe erkennen. Den Eingriff muss die Grundversicherung nur in Spezialfällen zahlen. Manche Zusatzversicherungen beteiligen sich an den Kosten.

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K-Tipp 02/2013

30.01.2013

Letzte Aktualisierung:
18.04.2017

Beatrice Walder K-Tipp

((((Achtung: Dieser Artikel stimmt insofern nicht mehr, als die Darmspiegelung seit Mitte 2013 von der Grundversicherung übernommen wird!)))

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((((Achtung: Dieser Artikel stimmt insofern nicht mehr, als die Darmspiegelung seit Mitte 2013 von der Grundversicherung übernommen wird!)))

Darmkrebs gehört zu den am häufigsten tödlich verlaufenden Krebserkrankungen in der Schweiz. Die körperlichen Beschwerden zeigen sich oft erst, wenn es für eine erfolgreiche Behandlung zu spät ist. Vorsorgeuntersuchungen sind sinnvoll: Wird der Darmkrebs in einem frühen Stadium entdeckt, ist die Chance auf Heilung sehr gross. Mit einer Darmspiegelung kann man anfangs harmlose Geschwüre erkennen und entfernen – bevor sie sich zum bösartigen Tumor entwickeln.

Das Kantonsspital Uri hat unter der Leitung von Urs Marbet, Chefarzt Innere Medizin, eine Langzeitstudie durchgeführt. Diese hat gezeigt, dass sich präventive Darmspiegelungen lohnen: Bei den Teilnehmern nahm der Anteil der an Darmkrebs erkrankten Personen um fast 70 Prozent ab (statt 97 erkrankten nur 31 von 1000 Personen). Die Sterberate sank sogar um fast 90 Prozent.

Eine Darmspiegelung kostet zwischen 400 und 800 Franken. Die Grundversicherung muss dafür nur aufkommen, wenn drei Verwandte ersten Grades (z.B. Eltern, Geschwister) an Darmkrebs erkrankt sind – oder ein Verwandter ersten Grades vor dem 30. Altersjahr. Wer nicht zu dieser Risikogruppe gehört, muss die Kosten selber tragen.

Der Urner Landrat hat gestützt auf die Studie beschlossen, für die nächsten drei Jahre gut 400 000 Franken zur Verfügung zu stellen. So können sich alle Einwohner zwischen 50 und 74 Jahren kostenlos untersuchen lassen. Ein vergleichbares Programm ist erst im Kanton Waadt geplant.

Der K-Tipp wollte von elf der grössten Krankenkassen wissen, ob sie die Kosten für präventive Darmspiegelungen aus der Grundversicherung freiwillig übernehmen. Das verneinten alle mit Verweis aufs Gesetz. Manche Kassen gaben hingegen an, aus der Zusatzversicherung etwas an eine Darmspiegelung zu zahlen:

Atupri übernimmt bei Diversa und Mivita Reala 50, bei Mivita Extensa 75 Prozent, maximal 200 Franken pro Kalenderjahr.
Concordia vergütet aus den Zusatzversicherungen Natura und Naturaplus 90 Prozent bzw. bis zu 500 Franken pro Kalenderjahr.
CSS zahlt bei einem Check-up 150 bis 350 Franken pro Jahr.
Helsana bezahlt Versicherten des Produkts Sana für eine ärztlich durchgeführte oder empfohlene Darmspiegelung pro Kalenderjahr 75 Prozent (maximal 500 Franken), Completa-Versicherte erhalten 90 Prozent (maximal 750 Franken).
Sanitas übernimmt 80 Prozent bzw. bis zu 500 Franken pro Kalenderjahr (Jump), bis zu 1000 Franken (Classic) oder gemäss Leistungskonto (Family mit 10 000, 25 000 oder 50 000 Franken Maximum).
Swica zahlt 90 Prozent der Kosten – beim Produkt Completa Praeventa maximal 500 Franken innert drei Kalenderjahren, bei Optima unbegrenzt.
Visana übernimmt aus dem Zusatz Ambulant 200 bis 600 Franken.
Assura, KTP, Groupe Mutuel und Sympany gaben an, dass ihre Zusatzversicherungen keine Kosten übernähmen.

Laut Urs Marbet kann sich eine Anfrage zur Kostenübernahme bei der Grundversicherung dennoch lohnen. Diese würde die Darmspieglung oft freiwillig zahlen, wenn der Patient über Bauchbeschwerden klagt. Die Krebsliga Schweiz hat im April 2011 beim Bundesamt für Gesundheit beantragt, dass die Grundversicherungen alle zehn Jahre für eine Darmspiegelung bei 50- bis 74-Jährigen aufkommen muss. Der Antrag ist noch hängig.

Wann zur Darmspiegelung?

Eine Darmspiegelung ist bei allen Personen zwischen 50 und 74 Jahren sinnvoll – alle zehn Jahre. Wenn ein Verwandter ersten Grades (z.B. Eltern oder Geschwister) bereits an Darmkrebs erkrankt ist, ist sie alle drei Jahre zu empfehlen. Auch starkes Übergewicht und mangelnde Bewegung können ein Risikofaktor sein.

Das eigene Risiko kann man mit einem Test der Krebsliga bewerten: www.krebsliga.ch.

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