Mario Saxer (Name geändert) aus Wangen verlässt morgens jeweils um 6.30 Uhr das Haus und kehrt am Abend erst nach 18 Uhr wieder heim. Auf dem Weg zur Arbeit hat er oft Briefpost bei sich. Bisher konnte er diese in den Briefkasten der Poststelle einwerfen. Das geht nun nicht mehr. Grund: Eine Aussentüre versperrt den Zugang zum Briefkasten. 

Die Türe ist nur begrenzt geöffnet: unter der Woche von 7 bis 18 Uhr und am Samstag von 8 bis 12 Uhr. Uneingeschränkten Zugang erhalten lediglich Besitzer von Postfächern. Sie haben einen Zugangscode, mit dem sie die Glastüre jederzeit öffnen können. Saxer besitzt aber kein Postfach und während der Öffnungszeiten arbeitet er.

Aussenmontage «unverhältnismässig»

Laut Post-Sprecher Richard Pfister wurde der Raum zwischen Aussentüre und Post von Jugendlichen als Aufenthaltsraum missbraucht: «Dort wurde geraucht, gegessen, getrunken und Feuer gemacht.» Für die Kundschaft und das Personal sei das eine unzumutbare Situation. Ausserdem sei es zu Sachbeschädigungen gekommen. 

Kunde Saxer hat eine einfache Lösung: Er fordert, dass der Brief­kasten aussen montiert wird. Davon will die Post nichts wissen. Eine Aussenmontage sei «unverhältnismässig». In einer Gehdistanz von vier Minuten gebe es einen «alterna­tiven Briefeinwurf».

Saxer sagt: «Für das ganze Dorf ist damit noch ein einziger Briefkasten durchgehend erreichbar.»