Hinter den Versicherungsangeboten von Autogaragen stehen Schweizer Versicherungsgesellschaften. Die Ford-Markenhändler zum Beispiel arbeiten mit der Baloise zusammen, VW-Verkäufer mit der Zürich-Versicherung.
Der Abschluss einer Autoversicherung über den Fahrzeughändler kann sich für den Käufer lohnen. Das zeigt ein Vergleich von Offerten, die der K-Tipp sowohl bei Autohändlern als auch direkt bei der gleichen Versicherung einholte.
Versichert werden sollte ein neuer Ford Puma (Preis: 37'000 Franken). Die Police sollte unter anderem eine Vollkaskodeckung mit Bonusschutz enthalten, keine Selbstbehalte bei Haftpflicht und Teilkasko sowie 500 Franken Selbstbehalt bei der Kollisionskasko.
Beim Autohaus deutlich günstiger
Die Versicherungsofferte für den Ford erstellt der Händler auf der Internetseite Ford.ch. Autofahrer können die «Ford Autoversicherung» aber auch selber abschliessen. Über Ford.ch offeriert die Baloise eine Jahresprämie in der Höhe von Fr. 936.90. Das sind 180 Franken weniger, als wenn man auf der Website der Baloise eine Offerte für den gleichen Wagen und den gleichen Lenker anfordert. Dort beträgt die Jahresprämie Fr. 1116.90.
Auch bei Toyota kann sich ein Versicherungsabschluss über den Händler lohnen. Hinter der «Toyota-Versicherung» steht die Allianz. Der K-Tipp holte beim Markenhändler Emil Frey in Münchenstein BL eine Offerte für einen Toyota Corolla 1.8 ein. Katalogpreis: 32'900 Franken. Die Jahresprämie für die Vollkaskoversicherung beträgt rund 1000 Franken – das sind 300 Franken weniger als bei der Direktofferte der Allianz. Hinzu kommt: In der Offerte von Emil Frey waren zusätzlich eine Parkschadenversicherung und eine Gratis-Pannenhilfe europaweit enthalten.
Der K-Tipp holte auch eine Versicherungsofferte für einen VW ID.3 ein (Preis: 51'800 Franken). Auf den ersten Blick kosteten die Offerten von VW und der Zürich im Internet gleich viel: Fr. 1504.40. Aber die bei VW angeforderte Police ist umfassender: Im Schadenfall erhalten Autofahrer zum Beispiel kostenlos einen Ersatzwagen. Und bei einem Totalschaden wird die Rückerstattung des Kaufpreises bis zu fünf Jahre nach dem Kauf garantiert.
Versicherer lassen mit sich verhandeln
Ebenfalls über die Zürich läuft die «Tesla-Versicherung». Die Prämie für einen Tesla Y war mit rund 1400 Franken bei der Zürich rund 200 Franken teurer als beim Hersteller Tesla. Hinzu kommen bei Tesla um bis zu 500 Franken tiefere Selbstbehalte bei einer Reparatur in einer Tesla-Garage.
Gut zu wissen: Die Versicherer lassen bei den Prämien mit sich verhandeln. Beispiel Baloise: Auf den Prämienunterschied von 180 Franken zwischen der Ford- und der Baloise-Offerte angesprochen, sagte der Baloise-Mitarbeiter, er könne die Prämie auf das Niveau der von Ford offerierten Baloise-Versicherung senken. Zudem bot er an, den Selbstbehalt bei Kollisionen von 500 auf 300 Franken zu reduzieren. Das zeigt: Wer mehrere Offerten einholt und die Versicherungsdeckungen vergleicht, kann möglicher-
weise bessere Konditionen aushandeln.
Prämienvergleich: Portale helfen kaum
Autoversicherungen kann man auch auf Internetplattformen wie Comparis vergleichen. Allerdings hilft das oft wenig, wie die Stichprobe zeigte: Für den Ford Puma suchte der K-Tipp zum Beispiel auf Comparis.ch nach Offerten mit der gleichen Deckung wie bei der Ford-Police. Auf den ersten Blick zeigte die Plattform zwar günstigere Anbieter an. Doch bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass die Deckungen wegen unterschiedlicher Leistungen nicht vergleichbar waren.
Deshalb der Tipp: Autofahrer sollten direkt bei Versicherungen oder bei Autohändlern Offerten einholen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Auf den Internetportalen der Versicherer lassen sich Offerten meist individuell zusammenstellen.