Aufgemöbelte Gartentische und -stühle
SPEZIAL «Haus & Garten» zeigt, wie Sie Ihre Gartenmöbel aus Kunststoff oder Metall richtig pflegen.
Inhalt
Haus & Garten 2/2006
22.03.2006
Gartenmöbel aus Metall und Kunststoff gelten als witterungsstabil und langlebig. Tatsächlich weisen jedoch gerade preisgünstige Produkte oft schon nach wenigen Jahren optische Mängel auf. Minderwertige Kunststoffe verfärben sich unter der UV-Strahlung, der die Sommermöbel zwangsläufig ausgesetzt sind. Und bei alten oder billigen Metallmöbeln zeigen sich oft hässliche Rostpickel und abgeplatzte Beschichtungen als Vorboten der kompletten Zerstörung. Wenn Sie jedoch bei den ersten Anzeich...
Gartenmöbel aus Metall und Kunststoff gelten als witterungsstabil und langlebig. Tatsächlich weisen jedoch gerade preisgünstige Produkte oft schon nach wenigen Jahren optische Mängel auf. Minderwertige Kunststoffe verfärben sich unter der UV-Strahlung, der die Sommermöbel zwangsläufig ausgesetzt sind. Und bei alten oder billigen Metallmöbeln zeigen sich oft hässliche Rostpickel und abgeplatzte Beschichtungen als Vorboten der kompletten Zerstörung. Wenn Sie jedoch bei den ersten Anzeichen einschreiten, können Sie diesen Zeitpunkt lange hinauszögern.
Kunststoffmöbel
Hochwertige Kunststoffmöbel sind häufig aus faserverstärktem Polypropylen gefertigt (von manchen Herstellern als Vollpolymer bezeichnet), dessen Oberfläche entweder mit einer Politur oder einer Lackierung veredelt wurde. Preiswertere Modelle bestehen dagegen aus weichen, empfindlichen und leicht biegbaren Kunststoffen. Diese Möbel besitzen in der Regel keine Beschichtung und sind zudem so billig, dass sich eine intensive Renovierung in der Regel nicht lohnt.
Grundsätzlich sollten Sie jedoch alle Kunststoffmöbel regelmässig sorgfältig reinigen - am besten mit einer milden Seifenlauge und einem Lappen. Nicht beschichtete Kunststoffe können Sie mit speziellen Produkten mit Tiefenpfleger reinigen. Dadurch wird die Oberfläche glatter und die Farbe brillanter.
Lackierte Kunststoffmöbel pflegt man wie sein Auto: Eine Politur entfernt die oberste, verwitterte Schicht und hinterlässt so eine glatte und glänzende Oberfläche. Wie beim Auto auch, sollten Sie allerdings erst dann polieren, wenn die Oberfläche angewittert ist, sonst schleifen Sie langsam, aber stetig die komplette Beschichtung ab. Stark verwitterte Kunststoffe können sie auch nach- bzw. umfärben (siehe Seite 62) oder nach gründlichem Anschleifen und dem Auftrag einer Kunststoff-Haftgrundierung lackieren. Wegen des vergleichsweise hohen Material- und Arbeitsaufwandes lohnt sich dies jedoch nur für sehr hochwertige Gartenmöbel.
Metallmöbel
Bei Gartenmöbeln werden unterschiedliche Metalle verwendet: Stahlrohr mit Streckmetallauflagen, Aluminium-, Edelstahl- oder Zinkrohr bzw. Flachstahl sowie massiver Grauguss, vorzugsweise verwendet als Tischfuss oder Sitzbankseitenteil. Stahl, Aluminium und Gusseisen sollten vor dem Einsatz im Freien auf jeden Fall beschichtet werden.
Die Lackierung als Renovierungs- oder Erstanstrich von Stahl- und Gusseisenteilen geschieht im Ein- oder Mehrschichtverfahren. In beiden Fällen sollten lose Farbschichten und Rost möglichst vollständig entfernt sowie alle Oberflächen gründlich angeraut werden. Beim Einschichtverfahren wird die Korrosion durch Abkapselung des Materials von dem zur Reaktion notwendigen Sauerstoff verhindert. Dies funktioniert nur bei einem allseitig umschliessenden, ausreichend dicken Farbauftrag (je nach Lack zwei- bis dreimal auftragen; Herstellerhinweise beachten).
Der Mehrschichtauftrag besteht mindestens aus einer Rostschutzgrundierung und ein bis zwei Schlusslackierungen, häufig auch noch aus einem dazwischen liegenden Haftgrund. Der Mehraufwand ist gerechtfertigt, da der Rostschutzgrund die Korrosion chemisch bekämpft. Sie sollten beim Mehrschichtverfahren Produkte nur eines Herstellers verwenden.
Seite 64: Tipps zur Pflege von Gartenmöbeln aus Holz
Metallwerkstoffe Lackieren
Edelstahl und blanke Nichteisenmetalle wie Zink, feuerverzinkter Stahl, Aluminium, Messing und Kupfer können nicht in einem Einschichtverfahren lackiert werden. Wegen der Oberflächenbeschaffenheit gibt es Haftungsprobleme. Daher müssen alle Teile aus diesen Materialien zunächst gründlich angeraut, gereinigt und entfettet werden (z. B. mit Universalverdünner). Vor dem Lackieren müssen Sie diese Materialien unbedingt mit einer Haftgrundierung streichen, um ein späteres Abplatzen des Lacks zu verhindern. Zink und feuerverzinkten Stahl sollten Sie vor der Grundierung zusätzlich mit einer ammoniakhaltigen Waschmittellösung und Schleifvlies kräftig abreiben (Zinkwäsche). Mit klarem Wasser gründlich nachwaschen.