Ablagerungen: Brauche ich Medikamente? 

«Ich habe Ablagerungen an der Bauch- und ­Halsschlagader. Mein Arzt gab mir Aspirin ­Cardio und Atorvastatin. Ich fühle mich aber ­gesund. Sind diese ­Medikamente nötig?»

Das hängt davon ab, wie stark die Ablagerungen sind. Fragen Sie beim Arzt nach. Sind sie stark, sollten Sie die Mittel nehmen. Atorvastatin hilft, weil es Entzündungen an den Gefässwänden vermindert und das Cholesterin im Blut senkt. Aspirin Cardio verhindert Blutgerinnsel. Sind die Ablagerungen klein, kommt auch das Kräuterpräparat Padmed circosan in Frage. Es wirkt ebenfalls gegen Entzündungen und macht, dass das Blut besser fliesst. 

Gebärmutter entfernt: Muss ich Hormone nehmen?

«Vor acht Jahren musste ich die Gebärmutter ­entfernen lassen. ­Seither nehme ich ­Femoston mono – es enthält Östrogen. Meine Ärztin sagt, das sei wichtig, um ­Knochenbrüche zu ­vermeiden. Muss ich die Hormone immer weiter schlucken?»

Nein. Wenn man Hormone lange einnimmt, sind die Risiken ­höher als der Nutzen. Zum Beispiel steigt das Risiko für Krebs und Blutgerinnsel. Deshalb rate ich davon ab, dass man Hormone über eine lange Zeit nimmt. Besser ist: Bewegen Sie sich viel und trainieren Sie Ihre Muskeln gezielt. Auch so schützen Sie sich gut vor Osteoporose. 

Säureblocker durch ein Schüsslersalz ersetzen? 

«Bei meinem Mann hat sich die Schleimhaut der Speiseröhre verändert. Er soll jetzt sein Leben lang den Säureblocker Esomeprazol nehmen. Kann er stattdessen das Schüsslersalz Nr. 9 verwenden?» 

Nein, höchstens zusätzlich. Er sollte den Säureblocker unbedingt weiter einnehmen. Wenn die Speiseröhre bereits verändert ist, muss man sie gut vor Magen­säure schützen, damit sich ­keine Krebszellen entwickeln. Schüsslersalze können diese Sicherheit nicht geben.

Führt das Absetzen der Hormone zu Inkontinenz? 

«Seit 13 Jahren nehme ich die Hormontabletten Activelle. Nun möchte ich sie absetzen. Mein Frauenarzt sagte, dass ich dann inkontinent werde. Stimmt das?»

Nein, das stimmt nicht. Hormone schützen nicht vor Inkontinenz. Setzen Sie  das Präparat langsam ab. Dabei könnte es passieren, dass Ihre Scheide trocken wird. Dagegen helfen meist Scheidenzäpfchen mit Östrogen. Sie belasten den Körper viel weniger mit Hormonen. 

Parkinson-Mittel auch nützlich bei Restless legs? 

«Ich habe unruhige ­Beine und kann deshalb in der Nacht nicht ­schlafen. Der Arzt gab mir Madopar. In der Packungsbeilage steht, das Medikament  wirke ­gegen Parkinson. ­Warum soll ich es ­nehmen?»

Madopar ist auch für die Behandlung von Restless legs zugelassen – und einen Versuch wert. Man beginnt mit einer tiefen Dosis und erhöht sie, wenn die Beschwerden nicht bessern.

Was hilft mir gegen das Vorhofflimmern? 

«Mein Herz schlägt ­unregelmässig. Der Arzt sagt, ich hätte ­Vorhofflimmern und gab mir die Mittel ­Bilol und Xarelto. Seit ich sie ­nehme, werde ich bei Anstrengungen schnell kurzatmig. Der Puls ist fast immer schnell und unregelmässig. Was soll ich tun?»

Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie die Dosis von Bilol ­steigern können. Wenn das nichts bringt, kommt eventuell ein anderes Mittel ­gegen Herzrhythmusstörungen in Frage, zum Beispiel Amiodaron. Dieses Medikament wirkt sehr gut. ­Allerdings kann es starke Nebenwirkungen haben. Besprechen Sie daher die Vor- und Nachteile mit dem Arzt.

Ist Effortil gut gegen meinen Schwindel? 

«Mir ist oft schwindlig. Deshalb nehme ich seit längerer Zeit Effortil. Ist das Medikament ­in meinem Fall sinnvoll?»

Nein. Sie sollten beim Arzt die Ur­sache des Schwindels ab­klären lassen. Setzen Sie die Tropfen besser ab und kontrollieren Sie öfters Ihren Blutdruck. Schwindel kann auch durch erhöhten Blutdruck ent­stehen. Dann dürften Sie keine Effortil- Tropfen nehmen. Denn das Medikament zieht die Blutgefässe zusammen und bewirkt, dass der Blutdruck steigt.  

Sind Medikamente beim Sterbefasten ein Hindernis? 

«Ich habe den Artikel übers Sterbefasten im Gesundheitstipp ­gelesen (Ausgabe 3/18). Man isst und trinkt nichts mehr, bis man nach einiger Zeit stirbt. Ich überlege mir, ob ich später so sterben ­möchte. Ich muss aber Schmerzmittel und ­Magensäureblocker nehmen. Ist das ein ­Problem?» 

Nein. Auf seine Medi­kamente muss man beim Sterbe­fasten nicht verzichten. Die kleine Menge Wasser, die man fürs Hinunterschlucken der Tabletten braucht, spielt keine Rolle. Mög­licherweise benötigen Sie dann aber weniger Medikamente als normalerweise. Denn der Stoff­wechsel und die Verdauung werden beim Fasten lang­samer. Dadurch wirken Medikamente länger und stärker. 

Soll ich das Blutdruckmittel jetzt wechseln?

«Ich nehme seit einiger Zeit das Blutdruckmittel Co-Diovan.  Nun habe ich ­gelesen, dass ­einer der ­Wirkstoffe das Risiko für ­Hautkrebs erhöht. Ich habe eine Vorstufe von weissem Hautkrebs. Soll ich das Mittel wechseln?» 

Ja, das wäre sicherer. Der Wirkstoff Hydrochlorothiazid macht die Haut sensibel auf UV-Strahlen. Offenbar neigt Ihre Haut zu Zellveränderungen. Deshalb sollten Sie alles vermeiden, was dies noch ­zusätzlich fördert, zum Beispiel Sonnenlicht und gewisse Medi­kamente. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie ein anderes Blutdruckmittel nehmen können, zum Beispiel ­Torasemid.