Skifahrer und Snowboarder, aufgepasst: Der Wintersportort Flims-Laax hat
die Gleichbehandlung der Schneesportler an den Gondel- und Sesselbahnen abgeschafft. Neu gibt es nämlich das Ticket «Blue Line». Es kostet für einen Tag 99 Franken, satte 28 Franken mehr als die normale Tageskarte. Dafür geniessen die Blue- Line-Besitzer an allen ­Bahnen Vorfahrt. Sie müssen also nie mehr das ­lästige Schlangestehen in Kauf nehmen – sondern können lässig und lächelnd an den Wartenden vorbeigehen und einsteigen.

Die Flimser Bergbahnen sind nicht das erste Unternehmen, das beim Service zwischen finanzstarken A- und geduldigen B-Kunden unterscheidet. Glücklicherweise hat sich diese ­Zweiklassengesellschaft noch nicht beim Einkaufen durchgesetzt – zum Beispiel bei Coop und Migros.

Auch dort wäre eine Blue-Line-Kasse möglich, an der Gutbetuchte zwar mehr zahlen müssten, dafür aber sofort bedient würden. Für H&M, Ikea oder den Swisscom-Shop könnte sich die Blue Line vor allem an Samstagen  lohnen.

Vorläufig begegnet man der Blue Line jedoch erst in Flims-Laax. Ob die Idee den erhofften Mehrumsatz bringt, ist offen. Denn Skifahren ohne Anstehen am Lift gibts andernorts, in kleinen Familienskigebieten, für weniger Geld. Und wers besonders eilig hat, fährt schon gar nicht bis ins Vorderrheintal.