Seit rund zwei Jahren schreibt die ­Migros die Preise nicht mehr auf den Verpackungen an, sondern an den Regalen. Eine Praxis, die der K-Tipp mehrfach kritisiert hat.

Jetzt ist die Migros noch kundenfeindlicher geworden: Die Brotpreise sind in vielen Filialen nicht einmal mehr am Regal angeschrieben. Vielmehr müssen sie aus Preislisten her­ausgesucht werden – und zwar aus fünf separaten Listen für Halbweiss-, Ruch-, Vollkorn-, Bio- und Zopf-Brote. Diese Listen hängen irgendwo in der Brotabteilung.

Will ein Kunde wissen, wie viel ein Huusbrot kostet, muss er zuerst her­ausfinden, dass es sich beim Huusbrot um ein Ruchbrot handelt. Dann muss er die entsprechende Preisliste finden und darauf den Preis suchen.

Was für die Kunden mühsam ist, ist für die Migros praktisch. Gegen Ladenschluss, wenn das Sortiment ausgedünnt ist, müssten, so die Migros, «alle Preisschilder einzeln verschoben oder entfernt werden». Das können sich die Angestellten dank der Preislisten neuerdings sparen.

Was die Migros tut, ist legal. Wie die Regalanschrift ist auch der Anschlag von Preislisten im Gesetz ausdrücklich vorgesehen. Kundenfreundlich ist diese Form der Preisbekanntgabe aber trotzdem nicht.

Das hat inzwischen auch die Migros Aare gemerkt. Sie hat den Versuch mit den Preislisten abgebrochen.