Laserdrucker auf Distanz halten

Jetzt ist es wissenschaftlich erwiesen: Winzig kleine Partikel aus Laserdruckern sind eine Gefahr für die Lungen.

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K-Tipp 03/2012

04.02.2012

Letzte Aktualisierung:
08.02.2012

Darko Cetojevic/cb

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Tiefe Kosten, hohe Druckqualität: Laserdrucker sind praktisch. Nur: Beim Drucken geben sie feinsten Staub an die Raumluft ab. Einige Drucker erzeugen bis zu 7,6 Milliarden winzige Partikel pro gedruckte Seite. Das zeigen neue Messsungen der deutschen Bundesanstalt für Materialprüfung. Die Drucker unterschieden sich punkto Ausstoss stark: Die grössten Partikelschleudern stossen bis zu 100 000-mal mehr aus als andere.

Schlechte Drucker noch nicht genannt

Welche Drucker besonders viele Partikel ausstossen, gibt die Bundesanstalt noch nicht bekannt. Die konkreten Messresultate würden erst 2013 veröffentlicht. «Dann werden auch Partikelemissionen bei Vergabe des Blauen Engels für Laserdrucker mit berücksichtigt». Laserdrucker mit dem Umweltabzeichen «Blauer Engel» gelten als sauber. Bei der Vergabe dieses Labels stehen Kriterien wie Energiebedarf oder Lautstärke im Vordergrund. Der Ausstoss der Partikel wurde bisher nicht berücksichtigt.

Wissenschafter des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene des Uni-Klinikums Freiburg (D) beschäftigen sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Druckerstaub. Ihnen ist erstmals im Labor gelungen, Schäden an menschlichen Zellen durch Druckerpartikel nachzuweisen. Der Toxikologe Hermann Kruse von der Uni Kiel bestätigt: «Wir haben zum ersten Mal den ganz deutlichen Beleg dafür, dass die Partikel, freigesetzt aus den Laserdruckern, bei den Lungenzellen Schäden anrichten können.» Konkret: Wenn Kleinstpartikel in die Lungen gelangen, kann es passieren, dass die Struktur der Zellen verändert wird. Eine solche Mutation kann zu einer Tumorzelle führen.

Branchenverband verharmlost

Die Hersteller von Laserdruckern und -kopierern wollen davon nichts wissen. Der Branchenverband schreibt: «Laserdrucksysteme stossen kaum Feinstaub oder Tonerpartikel aus.» Und: «Die Zahlen ultrafeiner Partikel aus Laserdrucksystemen sind vergleichbar mit denen alltäglicher Tätigkeiten wie Kochen und Backen.»

Dieser Vergleich ist laut Roger Waeber vom Bundesamt für Gesundheit unzulässig: «Beim Kochen und Backen entsteht Feinstaub durch Verbrennung. Das ist etwas grundsätzlich anderes als beim Drucker. Dort entsteht Feinstaub vor allem durch Verdunstung.» Und: «Problematisch sind Drucker vor allem im Büro, weil man ihren Partikelemissionen den ganzen Tag ausgesetzt sein kann.» Das sei beim Kochen und Backen nicht der Fall.

Die Tipps der Suva

Für den Umgang mit den Laserdruckern gibt die Unfallversicherung Suva folgende Tipps:

Geräte in einem gut belüfteten und möglichst grossen Raum aufstellen – wenn möglich nicht direkt am Arbeitsplatz.
Ablüftung nicht auf Mitarbeiter richten.
Bei Papierstau: Das Papier nicht gewaltsam aus dem Drucker reissen, sondern vorsichtig herausnehmen, damit nicht unnötig Staub aufgewirbelt wird. Nach der Beseitigung des Papierstaus Hände waschen.
Tonerkartuschen nach Anweisung des Herstellers wechseln und nicht gewaltsam öffnen.
Verschmutzungen durch Toner mit feuchtem Tuch aufnehmen. Toner auf der Haut mit Wasser und Seife abwaschen. Wenn Toner in die Augen gelangt, längere Zeit mit Wasser spülen. Falls Toner in den Mund gelangt, mit grossen Mengen kaltem Wasser ausspülen. Mit warmem Wasser wird der Toner klebrig.

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