Beim Velokauf locker 600 Franken sparen

Mehr Velo für weniger Geld: Möglich machen das Hersteller in Deutschland, die ihre Velos auch in die Schweiz liefern.

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K-Tipp 08/2011

17.04.2011

Letzte Aktualisierung:
18.04.2011

Darko Cetojevic

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Mit ganzseitigen Anzeigen wirbt aktuell die Deutsche Velo-Fabrik Rose gezielt um Schweizer Kunden. Das Unternehmen verspricht einen komfortablen Rundumservice: «Wir kümmern uns um alle Zollformalitäten…»

Rose produziert die Velos nicht nur selber, sondern verkauft sie via Internet ausschliesslich an Private. Der Versand aus dem deutschen Bocholt nahe der holländischen Grenze erfolgt auch in die Schweiz.

Tiefere Kosten, bessere Ausstattung

Mit dem Direktvertrieb spart die Firma Kosten, die bei Import und Handel in der Schweiz anfallen würden. So kann sie eine hochwertigere Ausstattung günstiger anbieten als bei vergleichbaren Velos in der Schweiz, wie eine K-Tipp-Stichprobe zeigt.

Beispiel: Der Schweizer Anbieter Stöckli verkauft sein Mountainbike Morion Pro für 3990 Franken. Das Rose-Bike Jabba Wood 6 gehört in die gleiche Kategorie (All Mountain Sport), kostet aber ganze 524 Franken weniger (inkl. Transport in die Schweiz, Zoll und Mehrwertsteuer).

Und trotzdem bietet der Deutsche Anbieter bei den wichtigsten Teilen – Bremsen, Federung und Antrieb – zumindest gleichwertige oder sogar hochwertigere Komponenten an. Konkret: Wer beim Stöckli-Bike die gleiche Hinterrad-Federung und die gleiche Gangschaltung wie bei Rose wählt, zahlt zusätzlich 1750 Franken.

Allerdings: Die teureren Komponenten alleine machen noch kein besseres Velo aus. Rahmen, Abstimmung (z. B. die zum Fahrwerk passende Federung) und Fahrverhalten sind ebenso wichtig. Obwohl anders konstruiert, schneidet auch hier das Velo von Rose besser ab als das teurere Modell von Stöckli.

Dies belegt der jüngste Test der Fachzeitschrift «Bike». Dabei wurden 13 Mountainbikes verglichen. Das Stöckli-Bike landete nur im Mittelfeld, auf Platz 6, jenes von Rose jedoch mit Gesamtnote «sehr gut» auf Platz 3.

Die beiden vorderen Plätze belegten bei diesem Test zwei weitere deutsche Direktvertreiber: Canyon in Koblenz und Radon in Bonn. Die deutschen Hersteller belegen bei Tests regelmässig die vorderen Plätze.

Neben guten Fahreigenschaften punkten sie fast immer mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch nicht nur die teuren Velos haben ein grosses Sparpotenzial: Radon bietet zum Beispiel sein einfaches Mountainbike ZR Team 5.0 für rund 800 Franken an.

Talon 1 – ein vergleichbares Markenvelo von Giant – kostet beim Schweizer Händler 1399 Franken, das sind 600 Franken mehr. Zudem bietet das günstigere Radon-Velo bei den Bremsen und beim Schaltwerk hochwertigere, um rund 70 Franken teurere Teile.

Velos aus dem Internet: Das sollten Käufer wissen

Anbieter: Im Internet sind auf der Homepage der Anbieter die Velos mit detaillierten Komponenten-Listen zu finden.

Die grössten deutschen Direktanbieter sind: www.roseversand.de, www.radon-bikes.de, www.votec.de, www.canyon.com. Canyon Deutschland liefert nicht in die Schweiz. Für Schweizer Kunden gibts aber in Deutschland grenznahe Abholzentren.

Der deutsche Direktverkäufer Radon liefert keine Citybikes in die Schweiz. Schweizer Internet-Anbieter für Citybikes sind: www.simpel.ch, www.hilite-bikes.ch

Individuelles Bike: Bei einigen Anbietern kann man sein Velo mit unterschiedlichen Komponenten selber zusammenstellen und die Farbe wählen. Für die passende Rahmengrösse gibts auf den Internetseiten einen Rechner.

Zoll: Vor dem Kauf ist der Liefertermin abzuklären. Radon und Rose garantieren Schweizer Kunden, sich auch um Zollformalitäten zu kümmern und die deutsche Mehrwertsteuer von 19 Prozent nicht zu berechnen. Bei der Einfuhr fällt die Schweizer Mehrwertsteuer von 8 Prozent an.

Montage: Das Velo wird vormontiert in einer Kartonschachtel geliefert. In der Regel muss der Kunde nur noch den Lenker, das Vorderrad, den Sattel und die Pedale selber ans Velo schrauben. Dafür werden Montageanleitungen geliefert.

Garantie: Die Garantie beträgt zwischen 2 und 6 Jahren. Bei Problemen während der Garantiezeit muss man die defekten Teile oder das ganze Velo dem Hersteller zurückschicken.

Preise: Der Kauf bei einem deutschen Direktverkäufer lohnt sich vor allem in der oberen Preiskategorie. Hier sind die Preisunterschiede gegenüber Schweizer Anbietern am grössten. Zudem sind diese Velos leicht untereinander zu vergleichen, denn die Hersteller montieren bei den wichtigsten Komponenten oft die gleichen oder vergleichbare Teile.

Ein Vergleich bei günstigen Mountain- und Citybikes fällt schwer. Grund: Die Anzahl der günstigen Komponenten ist viel grösser als bei den teuren. Das macht das Vergleichen kompliziert.

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