Abzocken amtlich bewilligt

Rund 480 000 Franken verdient ein Bundesrat im Jahr – Swisscom-Boss Carsten Schloter gut dreieinhalbmal so viel.

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K-Tipp 14/2010

06.09.2010

Letzte Aktualisierung:
07.09.2010

Gery Schwager

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Massiv höhere Porti für Zeitschriften und Zeitungen zulasten der Abonnenten: Die Post langt wieder einmal kräftig zu – trotz blendenden Geschäftsgangs und fürstlicher Saläre in der Teppichetage (siehe K-Tipp 13/10). Der K-Tipp wollte von der Leserschaft deshalb wissen: Sollen die Kader der Post mehr verdienen als Bundesrätinnen und Bundesräte?

Der Tenor in den Antworten ist klar: Auf keinen Fall! «Die übergrossen Löhne der Bosse stören mich enorm. Da regen wir uns ständig – und zu Recht – über die Abzockerei bei den Banken auf, lassen aber Ähnliches bei einem Bundesbetrieb wie selbstverständlich zu», bringt es etwa Leser Hans Lenzi aus Adliswil ZH auf den Punkt.

Goldregen für acht Geschäftsführer

Kommt hinzu: Nicht nur der Post-Chef verdient besser als ein Regierungsmitglied, auch die Geschäftsführer – oder neudeutsch: CEOs – von sieben weiteren bundesnahen Betrieben streichen höhere Löhne ein (siehe Tabelle im pdf-Artikel).

Spitzenreiter war letztes Jahr Swisscom-Manager Carsten Schloter mit 1,819 Millionen Franken, gefolgt von SBB-Chef Andreas Meyer mit 1,007 Millionen. Bei Swisscom, SBB und Post kassieren zudem die übrigen Geschäftsleitungsmitglieder im Durchschnitt ebenfalls mehr, als sie einheimsen könnten, wenn sie im Bundesrat sässen. Dasselbe gilt – hochgerechnet auf ein 100-Prozent-Pensum – für die Verwaltungsratspräsidenten von Swisscom, Post und der Flugsicherung Skyguide.

Immerhin: Unter den Teppich kehren lassen sich solche Löhne beziehungsweise Honorare nicht mehr so leicht. Seit 2004 nämlich müssen die sogenannt bundesnahen Unternehmen und Anstalten jährlich relativ detailliert darlegen, über wie viel Goldregen sich die Mitglieder von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat freuen dürfen. Die entsprechenden Berichte sind im Internet abrufbar – unter www.efd.admin.ch («Kaderlohnreporting» ins Suchfeld eingeben).

Den Spitzenverdienern dürfte das eher unangenehm sein. Zumal, wenn wie im Fall von SBB-Boss Meyer für 2009 ein Millionenlohn offengelegt werden muss – nachdem man im Geschäftsbericht dank ein paar Tricks das Chefsalär noch unter der ma-gischen Millionengrenze hatte ausweisen können.

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