So erhalten Sie eine Mietzinssenkung

Der Referenzzinssatz ist gesunken. Deshalb haben viele Mieter Anspruch auf eine Reduktion des Mietzinses. Der K-Tipp sagt, wer mit einer Senkung rechnen kann und wie man vorgehen muss.

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K-Tipp 12/2009

15.06.2009

Letzte Aktualisierung:
15.06.2017

Beatrice Walder K-Tipp

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Die Mieten sind seit September 2008 nicht mehr von den Hypothekarzinssätzen der Kantonalbanken abhängig, sondern an den sogenannten Referenzzinssatz gebunden. Dieser Referenzzinssatz ergibt sich aufgrund des Durchschnitts der Hypothekarzinssätze der Schweizer Banken. Das Bundesamt für Wohnungswesen hat die Schweizer Nationalbank beauftragt, diesen Zinssatz alle drei Monate zu berechnen.

Am 10. September 2008 wurde er auf 3,5 Prozent festgelegt und ist nun per 3. Juni 2009 auf 3,25 Prozent gesunken. Davon profitieren Mieter, deren Mietzins auf dem bisherigen Zinssatz von 3,5 Prozent oder mehr beruht. Sie haben grundsätzlich Anspruch auf eine Reduktion des Mietzinses um mindestens 2,91 Prozent.

Auf welchem Hypozinsfuss der Mietzins beruht, steht in der Regel im Mietvertrag. Ist das nicht der Fall, können sich Mieter im Internet unter www.mietrecht.ch oder bei der Kantonalbank informieren. Der Forderung nach Herabsetzung des Mietzinses können die Vermieter aber folgende Positionen entgegenhalten (siehe Rechnungsbeispiel im Kasten im pdf-Artikel):

Sie dürfen 40 Prozent der Teuerung seit der letzten Mietzinsanpassung aufschlagen. Massgebend ist der Landesindex der Konsumentenpreise.
Vermieter dürfen den Mietzins auch erhöhen, wenn sie seither wertsteigernde Investitionen vorgenommen, zum Beispiel besser isolierende Fenster installiert haben.
Vermieter können die seit der letzten Anpassung gestiegenen allgemeinen Kosten für den Unterhalt der Wohnung geltend machen.

Stellen Vermieter diese Gegenforderungen in Rechnung, haben viele Mieter trotz Senkung des Referenzzinssatzes keinen Anspruch auf eine Mietzinsreduktion. Betroffen sind vor allem jene, die trotz Teuerung und Kostensteigerungen seit längerer Zeit keine Mietzinserhöhung erhalten haben.

Zum Vorgehen: Senkt der Vermieter trotz eines ausgewiesenen Anspruchs die Miete nicht, sollten Sie ihm einen eingeschrieben Brief senden und eine Reduktion der Miete per nächsten Kündigungstermin verlangen. Dieser Brief muss vor Beginn der Kündigungsfrist beim Vermieter eintreffen – bei Wohnungen mit dreimonatiger Frist und Kündigungstermin am 30. September also noch im Juni.

Lehnt der Vermieter die Senkung ganz oder teilweise ab oder antwortet er nicht innert 30 Tagen, können Sie innert 30 Tagen bei der zuständigen Schlichtungsbehörde für Mietsachen auf Herabsetzung des Mietzinses klagen. Mit welcher Mietzinsanpassung Mieter rechnen können, lässt sich im Internet unter www.mietrecht.ch ausrechnen. Einen Musterbrief für die Forderung einer Mietzinsreduktion ist auf www. ktipp.ch zu finden. Der Musterbrief sowie Merkblätter für die Berechnung (Teuerungsindex und Überwälzungssätze bei Referenzzinsschwankungen) können auch gegen ein frankiertes C5-Antwortcouvert bei K-Tipp, Postfach 431, 8024 Zürich, bestellt werden.

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