Darf es ein Volvo für 35’000 Franken sein? Eine Lapplandreise für 16’000 oder ein Costa-Rica-Trip für 14'000 Franken? Oder doch lieber die zweiwöchige Karibik-Kreuzfahrt für zwei Personen für 10'000 Franken?

Die tollen Preise sind nur ein paar Beispiele aus dem «Vermittlerwettbewerb» des Krankenkassenkonglomerats Groupe Mutuel, der bis 31. Mai 2009 läuft. Insgesamt locken Gewinne für rund 300'000 Franken – und zwar für diejenigen freien Vermittler, die der Groupe Mutuel am meisten neue Kunden zuführen. Die Preise sind nur das Zückerchen für Vermittler, die sich mächtig ins Zeug legen. Denn vorher fliessen schon die normalen Verkaufsprovisionen.

Wie viel das sein kann, belegt das Beispiel der Zürcher Vermittlerfirma Allfinanz Cash4Media von Martin Zollinger. K-Geld liegen Dokumente vor, wonach Zollingers Firma beispielsweise im Jahr 2007 von der Groupe Mutuel insgesamt 510 610 Franken für Vermittlerdienste kassiert hat. Zollinger hat Fragen von K-Geld nicht beantwortet.

Alle diese Provisionen und Geschenke werden mit Prämiengeldern finanziert. «Wir stimulieren unsere Vermittler, damit sie neue Kunden akquirieren», sagt die Groupe Mutuel dazu. Ohne Wachstum sei jedes Unternehmen mit der Zeit zum Tode verurteilt. Das mag sein. Tatsache ist aber, dass andere Krankenkassen den freien Vermittlern keine oder nur tiefere Provisionen zahlen. Das führt dazu, dass viele Krankenkassen-Vermittler nur das verkaufen, was ihnen am meisten einbringt. Fazit: Wenn Sie das nächste Mal Kontakt mit einem Krankenkassen-Vermittler haben und er nur die Groupe Mutuel im Angebot hat – jetzt wissen Sie warum.