Einige Monate vor Eröffnung der Migrolino-Filialen mit Migros-Artikeln sagte Manager Dieter Beringhaus letzten Sommer klar: «Weil bei uns die Preise aufgedruckt sind, werden die Produkte nicht teurer sein als im Supermarkt.» Und auch jetzt liest man auf www.migrolino.ch: «Bei Migrolino – der Name sagts – gibts beliebte, qualitativ hochwertige Migros-Artikel zu gewohnt günstigen Preisen.»

Der K-Tipp hat nachgeschaut. Tatsächlich kosten die meisten Migros-Artikel im Migrolino nicht mehr als in der Migros. Aber es gibt Ausnahmen: Einige Biskuitsorten der Eigenmarke Midor sind bis zu 16 Prozent teurer. Damit das nicht auffällt, sind auf den Packungen keine Preise aufgedruckt. Auch Markenartikel, die in der Migros erhältlich sind, kosten bei Migrolino mehr. Bei Red Bull und Rivella beträgt die Differenz 33 Prozent. Der Preis ist ebenfalls nicht aufgedruckt.

Die höheren Biskuit-Preise sind laut Migros eine Ausnahme und gehen auf die Zeit zurück, als der Grossverteiler zusammen mit Valora die Avec-Läden betrieb. Dort führten die zwei Firmen eine Marktabklärung mit höheren Preisen am Beispiel von Biskuits durch. Diese Preise begründet Migros mit den «langen Öffnungszeiten».

Die Migros beteuert aber: «Sämtliche Produkte aus den Migros-Industriebetrieben – ausser Biskuits – werden zu Migros-Preisen verkauft.» Anders sieht es bei Markenartikeln aus. Hier will sich Migrolino preislich «am Convenience-Markt und nicht am Einzelhandel» orientieren. Was nichts anderes heisst als: Markenartikel sind bei Migrolino teurer als in
normalen Läden.