Beim Internet-Einkauf zahlen Kunden massiv drauf.» So titelte der K-Tipp vor dreieinhalb Jahren. Ergebnis des damaligen Preisvergleichs von 49 Produkten des täglichen Gebrauchs: Coop verlangte im Internet 16,7 Prozent mehr als im Laden, die Migros 35,1 Prozent mehr.

Heute sind die Differenzen noch grösser. Die welsche Konsumentenzeitschrift «Bon à Savoir» hat Warenkörbe mit den günstigsten 47 Produkten verglichen. Resultat: Coop-Kunden legen beim Onlineshopping 19,6 Prozent drauf, Migros-Kunden gar 56,9 Prozent. Bei einem Ladenpreis von 200 Franken sind das bei der Migros Mehrkosten von über 100 Franken (siehe Tabelle im pdf-Artikel).

Der Grund für diese Unterschiede: Bei Migros/Le Shop ist das Angebot der M-Budget-Linie kümmerlich. Von den 47 verglichenen Produkten sind im Laden 34 als Budget-Artikel erhältlich – im Internet sind es jedoch nur deren 16. Davon haben 5 keinen Eingang in den Vergleich gefunden, weil sie nur in Monsterpackungen angeboten werden: Spaghetti zum Beispiel nur in 3-Kilo-Einheiten, Milch nur in 8-Liter-Packungen.

Bei Coop hingegen sind 32 von 37 Prix-Garantie-Produkten auch im Internet erhältlich. Deshalb ist der Preisunterschied zwischen Laden und Internet wesentlich geringer.

Die Vertreter von Coop und Migros/Le Shop sagten dazu, die Internet-Kundschaft sei qualitätsbewusst und suche nicht nach Günstigprodukten. Das Angebot sei deshalb kleiner.

Doch das klingt nach Ausrede: K-Tipp-Tests zeigen nämlich immer wieder, dass die Produkte aus den Billiglinien nicht unbedingt von minderer Qualität sind.