Vom Auto bis zum Spiel: Mieten ist oft günstiger
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Haus & Garten 1/2004
07.01.2004
Wer in der Internet-Suchmaschine Google eine Abfrage mit dem Begriff «Mieten statt kaufen» startet, erhält alleine aus der Schweiz rund 8000 Treffer. Alles Erdenkliche wird da angeboten: vom Hochzeitskleid über Zelte, Autos, Bohrmaschinen, Kanus, Musikanlagen bis zum Computer.
Nicht nur viele Fachgeschäfte verleihen ihre Waren gegen eine Gebühr. Seit einigen Jahren mischen auch Migros und Coop in diesem Geschäft mit. Stark sind die beiden Ketten vor allem im Heimwerkermarkt...
Wer in der Internet-Suchmaschine Google eine Abfrage mit dem Begriff «Mieten statt kaufen» startet, erhält alleine aus der Schweiz rund 8000 Treffer. Alles Erdenkliche wird da angeboten: vom Hochzeitskleid über Zelte, Autos, Bohrmaschinen, Kanus, Musikanlagen bis zum Computer.
Nicht nur viele Fachgeschäfte verleihen ihre Waren gegen eine Gebühr. Seit einigen Jahren mischen auch Migros und Coop in diesem Geschäft mit. Stark sind die beiden Ketten vor allem im Heimwerkermarkt.
Wer ein teures Gerät, eine Maschine oder ein Fahrzeug nur für kurze Zeit benötigt, kann sich durch das Mieten hohe Anschaffungskosten ersparen. Von langfristigen Mietverträgen und auch von Mietkaufverträgen ist aber abzuraten: Wer Geräte wie eine Haushaltmaschine, einen Fernseher oder eine Hi-Fi-Anlage über längere Zeit mietet, zahlt insgesamt deutlich mehr als beim Kauf.
Auto: Carsharing Mobility
Für wen es sich lohnt: Wer 5000 Autokilometer pro Jahr fährt, spart als so genannter Carsharer bei Mobility 2000 Franken. Bei 7500 Kilometer pro Jahr sind es immerhin noch 400 Franken (siehe Tabelle). Von Mobility profitiert vor allem, wer Auto und öffentlichen Verkehr kombiniert.
Finanziell uninteressant dagegen ist Carsharing für Vielfahrer, die jährlich 7500 und mehr Kilometer im Auto zurücklegen. Auch für Pendler lohnt sich Carsharing wegen der Mischrechnung aus Kilometer- und Stundentarif nicht, ebenso wenig wie für längere Reisen ins Ausland.
So funktioniert es: Den Mobility-Mitgliedern stehen täglich rund um die Uhr Autos zur Verfügung - über 1700 Fahrzeuge an 1000 Standorten. Die Reservation erfolgt via Telefon oder Internet. Der Wagen steht innert Stundenfrist bereit. Autokategorien: vom Smart über den Kombi, die Limousine, das Cabrio bis zum Transporter.
Der Jahresbeitrag kostet Fr. 290.-. Besitzer eines General- oder Halbtax-Abos zahlen Fr. 190.-. Hinzu kommen je nach Autotyp 50 bis 80 Rappen pro Kilometer und Fr. 2.70 bis Fr. 4.20 pro Stunde. Darin sind sämtliche Kosten (Benzin, Amortisation, Unterhalt, Steuern, Vollkasko) enthalten. Wer sich als Genossenschafter mit einem Anteilschein von Fr. 1000.- einkauft, erhält pro Kilometer 20 Rappen Rabatt.
Mobility Carsharing - Gütschstr. 2, Postfach - 6000 Luzern 7
Tel. 0848 824 812 - www.mobility.ch
Bücher
In den schweizweit über 1000 Bibliotheken in Schulen, Gemeinden, Städten und wissenschaftlichen Institutionen lassen sich Romane, Kinderbücher, Ratgeber, aber auch wissenschaftliche und andere Werke für ein paar Wochen ausleihen.
Die Benutzung vieler Bibliotheken ist gratis. Andernorts werden für eine Buchausleihe Fr. -.50 bis Fr. 1.- Gebühren verlangt. Gewisse Institute haben eine Jahreskarte, die für Erwachsene zwischen Fr. 30.- und Fr. 50.- kostet.
www.bibliomedia.ch
www.bibliothek.ch
www.bibliotoplinks.ch
Instrumente
Bevor man einem Kind ein teures Musikinstrument wie ein Klavier oder ein Saxophon kauft, empfiehlt es sich, eines zu mieten. Erst nach mehreren Wochen oder Monaten stellt sich heraus, ob das Kind am Instrument wirklich Freude hat. Die meisten Musikhändler bieten so genannte Kaufmietverträge an, bei denen die Miete an den allfälligen späteren Kaufpreis angerechnet wird. Solche Verträge lassen sich alle drei Monate kündigen. Auch viele Musikschulen vermieten zu günstigen Bedingungen Instrumente für Kinder und Jugendliche.
www.verband-
musikschulen.ch
Spielzeug
Rund 400 so genannte Ludotheken vermieten in der Schweiz Spielsachen.
Eine Mitgliedschaft kostet Fr. 20.- pro Jahr. Hinzu kommen unterschiedlich hohe Ausleihgebühren: Für ein Brettspiel zum Beispiel Fr. 2.-, für ein Einrad Fr. 12.- pro Monat.
www.ludo.ch (Verzeichnis sämtlicher Ludotheken)
Snowboards und Skis auf Zeit
Für wen es sich lohnt: Wer lediglich an ein paar Tagen pro Saison über die Pisten flitzt, fährt mit gemieteten Skis oder einem gemieteten Snowboard billiger. Ein weiterer Vorteil der Miete gegenüber dem Kauf ist, dass man jede Saison neues Material zur Verfügung hat.
Die Skimiete kostet 1 Tag - je nach Modell - zwischen 43 und 69 Franken (siehe Tabelle). Die Miete für die ganze Saison lohnt sich aus finanziellen Gründen nicht. Sie beträgt je nach Modell 500 bis 700 Franken.
So funktioniert es: Am einfachsten lässt man sich via Internet oder telefonisch am Skiort eine Ausrüstung reservieren. Möglich ist das beispielsweise bei den beiden grossen Skivermietern Swiss-rent a Sport und Intersport Rent: Diese beiden Firmen arbeiten an vielen Skistationen mit lokalen Geschäften zusammen und verleihen Skis, Snowboards, Schuhe sowie an grösseren Skiorten auch ausgefallenere Sportgeräte wie Bigfoots oder Snowblades.
Eine Ausrüstung kann man aber auch an Feriendestinationen mieten, wo keine der beiden grossen Firmen präsent ist. Die genauen Vermieter-Adressen findet man entweder via Telefonbuch oder über den Kurverein des jeweiligen Skiorts.
Übrigens: Gewisse Schulen, Gemeinden und kantonale Sportämter vermieten zu günstigen Konditionen Skiausrüstungen speziell für Kinder und Jugendliche.
Intersport
www.intersport.ch/rent
Swiss-rent a Sport
www.swissrentasport.ch
Ein Auto mit Freunden kaufen und teilen
Eine Alternative zu Mobility kann die gemeinsame Anschaffung und der gemeinsame Unterhalt eines Wagens auf privater Basis sein - etwa zusammen mit Freunden oder Nachbarn. Bei der Kasko-Versicherung muss in diesem Fall die Option «Mehrere regelmässige Fahrer» gewählt werden.
Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) gibt einen nützlichen Leitfaden heraus:
Autoteilete, Verkehrsclub der Schweiz - Postfach, 3000 Bern 2 - Tel. 031 328 82 00
Kosten: Fr. 7.- (für VCS-Mitglieder Fr. 5.-)