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saldo 13/2000
30.08.2000
Der neuste Trend beim Einkauf via Internet heisst Power Shopping: Käufer schliessen sich zusammen und drücken die Preise.
Gemeinsam stark - diese Devise gilt auch für den Einkauf im Internet. Wenn sich mehrere Leute zusammenschliessen, die das gleiche Produkt kaufen wollen, erzielen die Gemeinschafts- oder Co-Shopper einen günstigeren Preis. Der Grund: Dank hoher Mengen liegt ein Mengenrabatt drin. So können etwa Hausbesitzer als Einkaufsgemeinschaft auf www.oelpooler.ch Heiz...
Der neuste Trend beim Einkauf via Internet heisst Power Shopping: Käufer schliessen sich zusammen und drücken die Preise.
Gemeinsam stark - diese Devise gilt auch für den Einkauf im Internet. Wenn sich mehrere Leute zusammenschliessen, die das gleiche Produkt kaufen wollen, erzielen die Gemeinschafts- oder Co-Shopper einen günstigeren Preis. Der Grund: Dank hoher Mengen liegt ein Mengenrabatt drin. So können etwa Hausbesitzer als Einkaufsgemeinschaft auf www.oelpooler.ch Heizöl zu Bedingungen bestellen, die sonst Grossabnehmern vorbehalten sind. Auch andere Güter lassen sich auf diese Weise günstig einkaufen.
Und so funktionieren diese Web-Seiten: Ein Produkt wird für einen bestimmten Zeitraum ausgeschrieben. Je mehr Käufer dafür ihr Interesse anmelden, desto billiger wird der Preis. Beteiligen sich genügend Leute, wird der festgesetzte Tiefstpreis erreicht, auch Bestpreis genannt.
Ist die Frist für das Angebot abgelaufen, bestellt der Shopbetreiber die gewünschte Stückzahl beim Hersteller und stellt sie den Endkunden zu. Je nach Anbieter fallen nicht einmal Versandkosten an. Der Shopbetreiber profitiert von einer Kommission. Ein Beispiel: www.letsbuyit. com bietet für Schweizer die Tischlampe Elefant an. Der Käufer kann wählen, ob er "zu dem bei Angebotsende erreichten Co-Shopping-Preis" kaufen will, oder ausschliesslich zum Bestpreis. Dieser feste Tiefstpreis wird nur erreicht, wenn sich mindestens eine im Voraus festgesetzte Anzahl von Käufern findet.
Nicht alle Hersteller spielen beim Power Shopping mit
Konkret: Wenn nur ein Käufer die Lampe kaufen will, kostet sie 98 Franken. Finden sich zwei bis vier Interessenten, so sinkt der Preis auf 89 Franken. Erst bei 5 bis 20 Käufern wird die Lampe für 82 Franken nach Hause geliefert. Zum Vergleich: Für wenig mehr (84 Franken) kann man die Lampe bei Micasa (Migros) sofort mitnehmen.
Die Shopanbieter offerieren auch Waren, die eine grosse Käuferschaft anlocken. Zum Beispiel den Tretroller Micro Skate Scooter. Für dieses Produkt haben sich zum Zeitpunkt unserer Stichprobe 108 Interessenten bei Letsbuyit angemeldet und den Preis von 269 Franken auf den Bestpreis von 215 Franken gedrückt. Auf herkömmlichen Shopping-Sites wie www. sharperimage.ch oder www.trendshop.ch kostet der Roller 259 Franken. Fazit: In diesem Fall lässt sich mit Co-Shopping ein Schnäppchenpreis erzielen. Allerdings spielen nicht alle Hersteller bei der neuen Einkaufsvariante mit: So hat Philips verhindert, dass der deutsche Power Shop www.primusonline.de Philips-Artikel unter dem Richtpreis verkauft.
Die Idee des Power Shopping stammt aus den USA. Im April 1999 startete die Firma Accompany (www. mobshop.com) den ersten Gemeinschaftskaufdienst. Features wie verschiedene Preisstufen oder das Animieren zum Mitmachen per E-Mail ("Click and Tell") haben die meisten Konkurrenten übernommen.
Katrin Heggli