Die österreichische Umweltorganisation Global 2000 hat 500 Kosmetikprodukte getestet. Allen ist gemeinsam:  Sie werden als «natürlich» beworben. Das Resultat zeigt: Das trifft häufig nicht zu. Die Tester fanden in 86 Produkten zum Teil gesundheitlich bedenkliche Konservierungs-, Duft- oder Farbstoffe aus dem Labor. Beispiele:

  • Die Firma Lush behauptet, «keine oder sehr wenig Konservierungsstoffe» einzusetzen. Global 2000 fand aber in folgenden Produkten heikle Parabene: «Sonnenschutz-Lotion Sesame», «Rasiercreme Dirty Gorilla Perfume» und «Handcreme Handy Guguru». 

Parabene stehen gemäss einer Studie des deutschen Bunds für Umwelt und ­Naturschutz im Verdacht, ­Unfrucht­barkeit, Brust- und Hodenkrebs auszu­lösen. In der EU sind Propyl- und Butylparaben in ­Babykosmetik verboten – nicht so in der Schweiz (saldo 3/15). Lush sagt, man benütze «sichere synthetische Zu­ta­ten». Diese seien stets klar deklariert. 

  • Der Kreuzlinger Kosmetikhersteller Rausch garantiert laut Eigenwerbung ­einen «höchstmöglichen Anteil an Wirkstoffen aus der Natur». Gemäss Global 2000 enthalten die «Silberglanzspülung Salbei» und die «Aufbau-Haarkur Kamillen Intensive Care» jedoch Parabene. Rausch sagt dazu, dass synthetische Inhaltsstoffe teils verträglicher seien als Naturstoffe. Rausch-Produkte seien «naturnah, aber keine Naturkosmetik». 
  • Parabene fand Global 2000 auch in Produkten von Bodyshop: so etwa im Gesichtswasser «Seaweed Clarifying Toner» und in der Körpercreme «Body Butter-Strawberry». Die «Haarmaske Rainforest Radiance» enthielt hormonell wirksame UV-Filter. Body­shop bezeichnet seine Produkte als «von der Natur inspiriert» und hält zudem fest, sie seien unbedenk­lich.