Warum Bio-Eier so gesund sind

Hühner auf Bio-Höfen dürfen regelmässig auf die Weide. Deshalb enthalten ihre Eier mehr gesunde Nährstoffe als die Eier aus Bodenhaltung.

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Gesundheitstipp 09/2011

10.09.2011

Letzte Aktualisierung:
13.09.2011

Sonja Marti

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Hier einen Grashalm, dort ein Kräutlein picken und in der Erde scharren – auf der Weide fühlen sich Hühner wohl. Das merkt man ihren Eiern an: Sie enthalten meist mehr Nährstoffe als Eier von Hühnern, die keinen Auslauf im Grünen haben. Das zeigen mehrere Untersuchungen. Zum Beispiel Carotinoide: Diese natürlichen Farbstoffe machen den Dotter gelb. Dazu gehören Betacarotin, Lycopin, Lutein und Zeaxanthin. Sie sind gut für die Augen und verringern das Krebsrisiko. Untersuchungen aus Deutschland haben gezeigt: Bio-Eier enthalten gut doppelt so viele dieser Carotinoide wie Eier von Hühnern aus Bodenhaltung, die nur im Stall leben (siehe Grafik).

Bio-Hennen bekommen auch Bio-Futter

Fachleute sind sich einig: Das liegt am Futter. Karoline Hesterberg hat in ihrer Doktorarbeit an der Technischen Universität Berlin (D) Eier aus verschiedenen Betrieben untersucht. Sie sagt: «Die Hauptquelle für die Carotinoide ist das Grünfutter auf der Weide.» Auf Bio-Höfen haben Hühner täglich Auslauf im Freigehege. Zudem bekommen Hennen Bio-Futter. Besonders viele Carotinoide enthielten die Eier bei schönem Wetter: Dann waren die Hühner länger auf der Wiese und frassen mehr Gräser und Kräuter.

Auch an der Stuttgarter Uni Hohenheim untersuchten Forscher Carotinoide in Eiern. Hier schnitten Bio-Eier noch besser ab als Freiland-Eier aus nicht biologischen Betrieben. In den Bio-Produkten war mehr als doppelt so viel Lutein und Zeaxanthin. Ein ähnliches Ergebnis zeigte kürzlich eine Studie aus Holland.

Produzenten nicht biologischer Eier greifen gerne in die Trickkiste, damit der Dotter eine kräftige Farbe bekommt: Sie mischen künstliche Farbstoffe ins Futter. Einige davon sind umstritten, etwa Canthaxanthin. Nehmen Menschen grössere Mengen davon zu sich, lagert sich der Stoff im Auge ab. Mediziner befürchten, dass dies langfristig die Netzhaut schädigen kann.

Auch bei den Fettsäuren schneiden Bio-Eier besser ab: Das zeigte die deutsche Agrarwissenschafterin Ulrike Egerer in ihrer Doktorarbeit. Bio-Eier enthielten mehr gesunde und weniger ungesunde Fettsäuren als Eier aus Bodenhaltung.
Zu den gesunden Fettsäuren gehören zum Beispiel Omega-3 und Omega-6. Diese ungesättigten Fettsäuren senken das Cholesterin und schützen vor Herzinfarkt. Von diesen Fettsäuren fand Ulrike Egerer in Bio-Eiern im Schnitt 24 Prozent vom Gesamtfett. Bei Eiern aus Bodenhaltung waren es nur
18 Prozent. Noch deutlicher waren die Unterschiede während der Sommer- und Herbstmonate. Ursache auch hier: das Grünfutter im Auslauf und möglicherweise weitere Bestandteile des Futters, so Autorin Egerer.

Freiland-Eier aus nicht biologischen Betrieben schnitten sehr unterschiedlich ab. Die einen erreichten mindestens so gute Fettsäure-werte wie die Bio-Eier, andere viel schlechtere. Ulrike Egerer: «Konventionelle und biologische Freilandhaltung können sehr ähnlich ausfallen» – je nach Futter und Zustand des Freilauf-Geheges. Denn nur, wenn es dort grünt, sind auch die Eier gesund.

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