Früher hiess die Gesellschaft AIG heute nennt sie sich Chartis. Der K-Tipp hat schon mehrmals geschrieben, dass etliche Produkte dieses Finanzunternehmens unnötig sind (siehe 7/10).

Das gilt auch für «Seniorcare basic». Diese Spitaltaggeld-Versicherung zahlt ein Sackgeld aus, falls die versicherte Person ins Spital muss.

Unter Versicherungsexperten ist klar, dass Spitaltaggelder überflüssig sind. Sie reichen zum Beispiel nicht aus, wenn sich eine allgemeinversicherte Person im Spital ein Einzelzimmer leisten möchte. Und kleinere ­Auslagen im Spital, wie zum Beispiel Telefonkosten oder gewisse andere Annehmlichkeiten, muss man nicht versichern.


Versicherung zahlt nur nach Unfall


«Seniorcare basic» von AIG-Chartis ist sogar doppelt unnütz. Denn diese Versicherung zahlt nur nach einem Unfall. Doch das Risiko, wegen einer Krankheit ins Spital zu müssen, ist viel grösser.

Sogar Chartis selber musste das einräumen. Marketing-Chef Yves-Patrick Magron schrieb dem K-Tipp, das Produkt werde seit 2009 nicht mehr verkauft, es entspreche «nicht den Bedürfnissen unserer Zielgruppe». Zurzeit seien «einige hundert Policen» dieser Versicherung am Laufen.

Diejenige von Susanne von Aesch aus Nidau BE gehört ab sofort nicht mehr dazu. Sie hat «Seniorcare basic» im März 2011 empört gekündigt, weil ihre Jahresprämie von 135 auf 293 Franken stieg. Für diese Prämie hätte sie ein Taggeld von 100 Franken erhalten.

Chartis begründet das mit einem Wechsel der ­Altersgruppe. Susanne von Aesch findet das Ganze «eine Frechheit»: Eine Prämienerhöhung von rund 117 Prozent könne sie nicht akzeptieren.