Trotz Tiefpreisen: Vergleichen lohnt sich
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Haus & Garten 1/2004
07.01.2004
Bis vor etwa fünf, sechs Jahren galt für den Kauf von Computern: Wer mit dem Kauf zuwartet, erhält für den gleichen Preis deutlich mehr Leistung. Unterdessen ist die Konkurrenz unter den Anbietern derart gross, dass die Preise trotz verbesserter Leistung der Geräte einbrechen.
Beispiel Laptops: Leistungsfähige tragbare Computer sind heute bereits für weniger als 1500 Franken zu haben. Vor wenigen Jahren bezahlte man noch doppelt so viel - für deutlich schwächere Geräte.<...>
Bis vor etwa fünf, sechs Jahren galt für den Kauf von Computern: Wer mit dem Kauf zuwartet, erhält für den gleichen Preis deutlich mehr Leistung. Unterdessen ist die Konkurrenz unter den Anbietern derart gross, dass die Preise trotz verbesserter Leistung der Geräte einbrechen.
Beispiel Laptops: Leistungsfähige tragbare Computer sind heute bereits für weniger als 1500 Franken zu haben. Vor wenigen Jahren bezahlte man noch doppelt so viel - für deutlich schwächere Geräte.
Ein eigentlicher Preiszerfall findet auch beim Zubehör statt: Scanner, Drucker, Kopierer und Fax in einem Gerät, so genannte Multifunktionsgeräte, sind bereits ab 250 Franken zu haben.
Das hat dazu geführt, dass sich für den Computerkauf die Reise ins Ausland nicht mehr lohnt. Apple-Computer sind in der Schweiz gar einige Hundert Franken billiger als in Deutschland. Doch trotz Tiefpreisen lohnt sich ein Vergleich: Schnäppchen lassen sich am ehesten bei Lagerräumungsverkäufen, Auktionen und an Computerbörsen machen.
Computer und Zubehör
Computerbörsen im Volkshaus Zürich
Computerbörsen ca. zehnmal pro Jahr, die nächste ist am 28. Februar 2004.
Sortiment: Wechselnd, regelmässig neue Computer sowie Occasionen von privaten Anbietern und Fachgeschäften. Bildschirme, Tastaturen, Drucker, PC-Einzelkomponenten (Speichererweiterungen, Programme, Ersatzteile usw.), Tintenpatronen-Nachfüllsets.
Auswahl: Je nach Anbieter, mehrheitlich gebrauchte Geräte.
Durchschnittlich 10 bis 20 Prozent billiger als im Fachhandel.
Vor allem Privatverkäufer schliessen oft die gesetzliche Produktegarantie aus. Nachfragen! Computerbörsen eignen sich vor allem für Leute mit etwas Fachwissen und weniger für Laien.
Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 1. Stock, Zürich
www.soscomputer.ch
GoTo-Computer-Tage, Zürich
Älteste Schweizer Computerbörse, rund 1000 Besucher, rund 30 Fachhändler, Vereine und Private. Führt auch Podiumsgespräche zu aktuellen Themen wie Sicherheit im Internet usw. durch.
Kongresshaus, Claridenstrasse, 8001 Zürich
www.goto.ch
Mac-Computerbörse, c-care, Münchwilen SG
Sortiment: Breite Auswahl an gebrauchten Macintosh-Computern und Zubehör sowie Ersatzteilen, auch für ältere Geräte. Bildschirme, Drucker, Speichererweiterungen, Tastatur, Maus usw. Computer werden vor Verkauf getestet, drei Monate Vollgarantie (Geld zurück oder Ersatzgerät).
Auswahl: Breite Auswahl. Neuere Geräte sind jeweils schnell ausverkauft. Aktuelle Angebote siehe www.macboerse.ch. Ideal für Einsteiger und Heimanwender, die hauptsächlich Basisfunktionen wie Word, Internet und E-Mail benötigen.
4-jähriger iMac mit Programmen für 500 Franken.
Vor dem Kauf Preise im Internet vergleichen (Online-Auktionen wie www.ebay.ch, www.ricardo.ch, www.mac-auk tion.ch) oder in der Zeitschrift «Fundgrueb». Vorteil gegenüber dem Kauf von Privat: Garantie.
c-care, Wilerstrasse 2 - 9542 Münchwilen
auch Postversand
Anreise
Auto: Autobahn Zürich-St. Gallen, Ausfahrt Sirnach-Münchwilen. 50 m vor dem Kreisel rechts auf Gratis-Parkplatz Gerichtsgebäude. Eingang auf der anderen Hausseite.
Zug: Ab Frauenfeld oder Wil bis Haltestelle Münchwilen. Von hier weiterlaufen entlang der Hauptstrasse Richtung Frauenfeld. Beim Kreisel Strasse überqueren, c-care befindet sich im grossen Gerichtsgebäude.
Rampenverkäufe, schweizweit
Sortiment: PCs, Notebooks, Monitore, Drucker, seltener Einzelkomponenten, MP3-Spieler. Durchschnittlich ein- bis zweijährig. Einige wenige Neugeräte. Occasionen stammen von Herstellern, Banken, Versicherungen etc. Verkauft monatlich 4000 bis 5000 Geräte schweizweit.
Aktuell: Festplatte Compaq Deskpro End, 240 Franken, Drucker Lexmark Optra E320, 390 Franken.
Wenn nicht anders erwähnt, muss das Betriebssystem extra gekauft werden. Bedienungsanleitungen sowie Treiber müssen meist selbst auf den Internetseiten der Hersteller beschafft werden. Verschickt Geräte für 40 Franken Versandspesen (60 Franken Nachnahme).
Rampenverkäufe zehnmal jährlich in Baden, Basel, Bern, Chur, Luzern, St.Gallen und Zürich. Genaue Daten siehe www.auctionline.ch.
Internetauktionen
www.ebay.ch, www.ricardo.ch
Sortiment: CD-Spieler, CD-Brenner, Lautsprecher, Plattenspieler, Stereoanlagen, Handys, Drucker, Computer, Monitore, Laptops usw. Occasionsprodukte, Lagerbestände, Neuwaren von Grosshändlern.
Auswahl: Sehr viele Angebote, besonders im Bereich Computer.
Neugeräte werden oft 10 bis 20 Prozent unter dem Preis beim Discounter verkauft. Preise steigen meist erst kurz vor Ablauf der Auktion. Meistbietender erhält den Zuschlag.
Zustand der Ware ist zum Teil unklar. Bei Neugeräten handelt es sich oft um Überbestände von Grosshändlern. Private schliessen Garantie oft aus. Kaufangebot verpflichtend, daher vorher per E-Mail Erkundigungen einziehen. Auktionskunden stufen die Anbieter ein, also: Rating beachten. Ist der Verkäufer unbekannt, keine Vorauszahlungen! Tipps zu Internetauktionen: siehe Seite 21.
www.ebay.ch
www.ricardo.ch
Unterhaltungselektronik
Günstigere TV-Geräte im Ausland
Für Stereoanlagen, Handys oder Videokameras lohnt sich die Fahrt ins benachbarte Ausland selten: Die offiziellen Preise sind in der Schweiz meist ebenbürtig oder tiefer. Eine Ausnahme sind die Fernsehgeräte. Hier liegen Einsparungen von mindestens 10 Prozent drin.
Fust-Restposten und -Ausstellungsgeräte
Sortiment: Stereoanlagen, Fernseher, Heimkinos, Video/DVD-Geräte. Restposten, Ausstellungsgeräte, teils mit kleinen Kratzern oder Schäden, Occasionen.
Auswahl: Kleine Stückzahlen, Fernseher gut vertreten.
Die Geräte sind je nach Zustand (Kratzer, Schäden usw.) und bei Onlineauktionen entsprechend der Nachfrage reduziert. Ein Ausstellungsgerät der Micro-Hi-Fi-Anlage JVC FS-SSD1000 kostet zum Beispiel 650 Franken, das sind rund 30 Prozent weniger als in Deutschland.
Der Verkäufer gibt je nach Gerät eine Garantie zwischen sechs und zwölf Monaten. Produkte teils schnell ausverkauft. Die Produkte werden über das Internetportal www.ricardo. ch verkauft, teilweise versteigert. Wer am meisten bietet, erhält den Zuschlag, ausser Produkt ist mit Fixpreis «sofort kaufen» gekennzeichnet (zu Internetauktionen: siehe Seite 21).
www.fust.ch und Fust-Filialen
Weitere Restposten, Lagerverkaufsanbieter
Sortiment: Fernseher, Heimkinos, Stereoanlagen, DVD-Geräte, Telefone. Restposten aus Filialen, Geräte aus Miete, Reparaturen, immer mit Original-zubehör, jedoch ohne Verpackung.
Auswahl: Geringe Stückzahlen, rund 40 Artikel.
Durchschnittlich 10 bis 20 Prozent Rabatt. Beispielsweise Heimkino-Set Panasonic SA-HT75 inklusive fünf Boxen, Verstärker und fünffachem DVD-Wechsler für 450 statt 504 Franken.
Garantiedauer wird vor Ort definiert. Ware vor Kauf auf Kratzer, eventuelle Schäden untersuchen.
Interdiscount - Restpostenmarkt - Lindenhag 3
Gewerbehaus «Lipo» - 4622 Egerkingen SO - Tel. 062 398 50 11
Anreise
Auto: Autobahn A2, Ausfahrt Egerkingen, Richtung Basel, Solothurn, Olten, links einbiegen in Oltenerstrasse.
Tintenpatronen: Grosses Sparpotenzial
Mit dreisten Methoden sichern sich Druckerhersteller fette Gewinne auf Originaltintenpatronen. Lexmark, Epson, Hewlett Packard (HP) usw. verscherbeln ihre Drucker bereits ab 49 Franken.
Beim Epson Stylus C44 UX beispielsweise kostet das einmalige Nachfüllen der Farb- und Schwarzpatronen (Fr. 69.80) mehr als der Drucker selber (Fr. 49.-).
Doch es gibt günstigere Alternativen zu den Originalpatronen. Zahlreiche Schweizer Anbieter verkaufen nachgebaute Patronen bis 70 Prozent billiger. So kostet beim Versandhändler www. pearl.ch das Auffüllen der Farb- und Schwarzpatronen 32 Franken pro Stück im 4er-Pack. Ersparnis pro Auffüllung: Fr. 37.80.
Eine weitere Sparmöglichkeit: nachgefüllte Originalpatronen. Sie sind bis 50 Prozent günstiger und in Fachmärkten (zum Beispiel Mediamarkt) und Papeterien erhältlich.
Dritte Sparmöglichkeit: Farbe aus einem Farbtopf mit einer Spritze selbst nachfüllen. Solche Nachfüllsets reichen zehn Mal. Preis pro Füllung: weniger als fünf Franken.
Übrigens: Bei der Druckqualität können die meisten günstigen Alternativen mit den teuren Originalpatronen mithalten, wie ein Test des K-Tipp Ende Oktober 2003 zeigte.
Leere Patronen (keine Epson) kauft Pelikan Hardcopy, Recycling Center, Egg ZH, Tel. 01 986 13 25.
Anbieter von Nachfüllsets:
www.arc-swiss.com
www.inetshop.ch
www.tintenoffice.ch
Anbieter nachgebauter Patronen:
www.amra-allink.ch
www.pearl.ch
www.tintenshop.ch
Weitere Sparmöglichkeiten
- Wer es sich zutraut, kann den Computer auch in Einzelteilen kaufen und selber zusammensetzen. Spezialisiert auf den Verkauf von Komponenten sind beispielsweise die Läden PC Hai (www.pchai.ch) und Computer Express (www.computerexpress. ch): Einsparung beim Eigenbau auf Standardcomputer bis 30 Prozent oder rund 300 Franken. Die Läden verkaufen auch fertig zusammengebaute Geräte. Der Eigenbau ist nur versierten PC-Anwendern zu empfehlen, denn bei selbst verursachten Schäden entfällt die Garantie.
- Günstige Macintosh-Computer verkauft der Apple-Händler Dataquest zweimal jährlich auf dem Messegelände Zürich anlässlich eines Rampenverkaufs. Dabei werden vor allem Vorführmodelle verkauft und Geräte, die aus dem Sortiment gestrichen werden. Alles neuwertige Ware. Preiseinsparungen: 10 bis 50 Prozent gegenüber dem Fachhandel. Es lohnt sich, früh vor Ort zu sein, der Andrang ist jeweils gross. Möglichkeit, Geräte direkt vor Ort von Profis aufsetzen zu lassen. Daten der Rampenverkäufe siehe www.dataquest.ch.
- Apple gibt Schülern, Lehrern und Studenten Rabatt. Bei Fachhändlern nach EDU-Preisen fragen.
- Preisvergleiche in den Bereichen Computer, Hi-Fi, Foto/
Video und Mobiltelefonie unter www.toppreise.ch und www. preissuchmaschine.ch (siehe dazu auch Seite 22).
Auslaufmodelle und Liquidationen bei M-Electronics
M-Electronics, die Heimelektronik-Abteilung der Migros, verkauft auch Auslaufmodelle, Ausstellungsgeräte und Ware aus Liquidationen. Die Migros-Genossenschaften machen jedoch keine Werbung für diese Aktionen. Interessenten bleibt nichts anderes übrig, als regelmässig in den Filialen Ausschau nach solchen Schnäppchen zu halten. Friedrich Kugler von der Migros Ostschweiz: «Die alten Geräte werden in der Regel zum halben Preis angeboten.»
Die Genossenschaft Aare (Kantone BE, AG, SO) bietet keine solche Schnäppchen an.